Beim Wetten in Spielcasinos gilt eine Grundregel: Das Haus gewinnt immer. Unterm Strich gewinnt also der Veranstalter, nicht der Gast. Am besten stehen die Chancen noch bei Spielen wie Blackjack oder Baccarat - vor allem wenn man bestimmte Kniffe draufhat.

Kniffe, vor allem aber Fachwissen, helfen auch beim Geldverdienen an der Börse. Und wer mit System vorgeht, hat bei Aktien aus der Glücksspielbranche gute Gewinnchancen. Im aktuellen Umfeld sind die Geschäftsaussichten grundsätzlich gut. Die Marktforscher von Technavio sagen für den globalen Glücksspielmarkt für die Jahre 2018 bis 2022 ein Wachstum von 8,45 Prozent pro Jahr voraus. Das sind Zuwachsraten, von denen viele andere Branchen nur träumen können.

Gut läuft es auch wieder in der Glücksspielhochburg Macau. Dort kletterten im Vorjahr die Bruttospieleinnahmen um 19,1 Prozent. In diesem Jahr rechnet die Investmentbank Nomura mit plus 13 Prozent. Die Folgen der 2014 von China ergriffenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Korruption, die Macau drei Jahre in Folge Umsatzrückgänge bescherten, sind ausgestanden. Aber dieses Beispiel macht auch die Risiken des Geschäfts deutlich - etwa staatliche Eingriffe.

Auch in den USA sind die Rahmendaten derzeit positiv: Begünstigt durch die anziehende heimische Konjunktur traut die US-Investmentbank Jefferies Las Vegas und anderen Glücksspielstätten Umsatzzuwächse von zwei bis fünf Prozent zu. Lob kommt auch von der Ratingagentur Fitch. Sie bezeichnet die Bilanzen der großen Casinobetreiber als weitgehend gesund.

Nach einer Kursdelle geht es mit den Aktienkursen etlicher Branchenvertreter seit einiger Zeit wieder aufwärts. Ansehnlich entwickeln sich etwa die Notierungen von MGM Resorts International und Las Vegas Sands - zwei bereits in Ausgabe 11/2017 besprochene Unternehmen. Diese beiden Titel sind vor allem deshalb interessant, weil sie sowohl in Macau als auch in Las Vegas aktiv sind.

Speziell für Las Vegas Sands sprechen eine ausgewogene Umsatzdiversifikation sowie eine solide Bilanz. Hinzu kommt eine für 2018 auf 4,6 Prozent zu taxierende Dividendenrendite. Im Falle von MGM Resorts zeichnen sich bei den Aktivitäten in Las Vegas Verbesserungen ab sowie Marktanteilsgewinne in Macau. Der Analystenkonsens hält hier von 2017 bis 2021 eine deutliche Verbesserung beim erwirtschafteten Gewinn je Aktie von 1,11 Dollar auf 2,58 Dollar für möglich. Stellt sich diese Ergebnisdynamik ein, sollte das den Kurs weiter beflügeln. Weniger bekannt als die beiden erstgenannten Gesellschaften ist Eldorado Resorts. Der Kurs der Aktie stieg in den vergangenen drei Jahren von 3,89 Dollar auf über 35 Dollar. Charttechnisch ist der Aufwärtstrend voll intakt. Gelingt es dem Casinobetreiber, bis zum Jahr 2019 den erwarteten Gewinn von 2,32 Dollar je Aktie einzufahren, sollte es weiter nach oben gehen. In zehn US-Bundesstaaten betreibt das Unternehmen 19 Spielstätten. Die starke Präsenz in der wachsenden Casinostadt Reno in Nevada ist ebenso ein Pluspunkt wie das gute Kostenmanagement der Verantwortlichen.



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Wachstumsstarkes Online-Gaming



Für Anleger ebenso interessant ist das Online-Glücksspielsegment. Mit einem aktuellen Anteil von lediglich zehn Prozent am Gesamtmarkt bietet es hohes Potenzial. Das am schnellsten wachsende Segment sind laut der britischen Investmentbank Barclays Live Casinos. Führend ist hier Evolution Gaming. Die Schweden verbuchten von 2012 bis 2017 ein Umsatzwachstum von im Schnitt 40 Prozent pro Jahr. Bei etwas entschleunigtem Tempo ist hier weiteres Wachstum drin. So sehen Analysten das Ergebnis je Aktie von 2017 bis 2020 von 16,55 schwedischen Kronen auf 32,87 Kronen steigen. Eine Prognose, die für anhaltende Kursfantasie sorgt.

Ebenfalls digital unterwegs ist die auf Onlinespiele und Sportwetten spezialisierte britische GVC. Der Kurs litt zuletzt unter einer hohen Steuerstrafzahlung in Griechenland. Doch ist der momentane Versuch, den größten britischen Buchmacher Ladbrokes zu übernehmen, von Erfolg gekrönt, wäre das schnell vergessen. Außerdem erntet GVC inzwischen die Früchte aus dem im Februar 2016 erfolgten Kauf des österreichisch-britischen Konkurrenten bwin.party. Selbst ohne Ladbrokes klingt ein Investment bei einem für 2020 angenommenen KGV von rund zwölf und einer geschätzten Dividendenrendite von 3,6 Prozent für 2018 nach einer guten Wette.



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