Der DAX startet mit großen Schwankungen in die neue Woche, während die Wall Street freundlich eröffnet. Außerdem stehen die Aktien von Bayer, BioNTech und Commerzbank im Fokus.

Das Hin und Her bei den Wirtschaftsdaten hat die Anleger in Europa am Montag in Atem gehalten. Zwar kletterte das Sentix-Konjunkturbarometer für den Euroraum wieder. Die Produktion der deutschen Wirtschaft sank im Juni allerdings überraschend stark. Mit Spannung warteten Anleger nun auf die im Wochenverlauf anstehenden Inflationszahlen aus Deutschland und den USA, um die künftige Zinsentwicklung besser abschätzen zu können. Der deutsche Leitindex DAX lag 0,2 Prozent im Minus bei 15.924 Punkten, pendelte den ganzen Tag aber fleißig hin und her. Sein europäisches Pendant, der EuroStoxx50, rückte um 0,1 Prozent auf 4340 Zähler vor.

Am Dienstag stehen die endgültigen deutschen Verbraucherpreise für Juli auf dem Terminplan. Am Donnerstag folgen die Zahlen aus den USA. Die Investoren erhoffen sich Hinweise, ob die jüngste Zinserhöhung der US-Notenbank Fed auch die vorerst letzte war. Die Währungshüter haben angekündigt, bei ihrem nächsten Entscheid eher die Datenlage zu beachten als einem festen Programm zu folgen. "Daher richten die Anleger ihren Augenmerk in diesem Monat noch mehr als sonst auf die Wirtschaftsdaten", sagte Peter Andersen, Gründer des Vermögensverwalters Andersen Capital Management. Mit ihrem Zins-Marathon hat die Fed die Teuerungsrate bereits auf 3,0 Prozent gedrückt und damit in Sichtweite des Ziels von 2,0 Prozent.

Auch die Zwei-Monats-Pause zwischen der letzten Fed-Sitzung am 26. Juli und der nächsten am 20. September dürfte mehr Klarheit über die Entwicklung der Verbraucherpreise schaffen. "Meine Hypothese ist, dass die letzte Zinserhöhung der Fed bei ihrer letzten Sitzung stattfand, da die Zahlen einen weiteren Inflationsrückgang zeigen sollten."

DAX (WKN: 846900)

DAX-Gewinner und DAX-Verlierer am Montag

Am Montagmittag befinden sich die Aktien von Infineon (+1,62 Prozent), Rheinmetall (+1,70 Prozent) und Bayer (+1,69 Prozent) an der Spitze des DAX. 

Am anderen Ende tummeln sich die Papiere von Siemens Energy (-5,56 Prozent), Commerzbank (-3,28 Prozent) und adidas (-1,52 Prozent). 

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Wall Street eröffnet freundlich, BioNTech unter Druck

Die Hoffnung auf einen weiteren Rückgang der US-Inflation hat die Wall Street zum Wochenauftakt ins Plus gehievt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte zur Eröffnung am Montag 0,2 Prozent höher bei 35.126 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 rückte um 0,3 Prozent auf 4492 Zähler vor. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann ein halbes Prozent auf 15.335 Punkte.

Die Investoren warten mit Spannung auf die für Donnerstag geplanten Daten zur US-Teuerungsdate. "Der US-Verbraucherpreisindex für Juli ist für die Börsen von entscheidender Bedeutung, da er Anhaltspunkte für den künftigen geldpolitischen Kurs der US-Notenbank Fed liefern wird", sagte Tina Teng, Analystin beim Broker CMC Markets. Die Fed hat die Teuerungsrate mit einer Reihe kräftiger Zinserhöhungen bereits auf 3,0 Prozent gedrückt und damit in Sichtweite des Ziels von 2,0 Prozent.

Auf der Unternehmensseite standen Biotechnologie-Konzerne unter Druck. Der Corona-Impfstoff-Hersteller BioNTech schrieb im zweiten Quartal einen Nettoverlust von gut 190 Millionen Euro nach einem Gewinn von 1,67 Milliarden vor Jahresfrist. Das Unternehmen verwies auf Abschreibungen auf Lagerbestände seines Covid-Impfstoffs Comirnaty. Die Aktie rutschte um mehr als sechs Prozent ab. Die Papiere des BioNTech-Partners Pfizer lagen 0,3 Prozent im Minus. Auch die Anteilsscheine der Konkurrentin Moderna verloren 3,6 Prozent.

Mit Material von dpa-afx

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