Am Nachmittag kann der DAX immer stärker steigen, während die Wall Street unentschlossen ist. Dazu stehen die Quartalszahlen bei Netflix und Tesla, sowie die deutschen Aktien BASF und Vonovia im Fokus.

Vor der Veröffentlichung zahlreicher Geschäftszahlen zum zweiten Quartal haben sich die Anleger an den europäischen Börsen am Donnerstag kaum aus der Deckung gewagt. Der deutsche Leitindex DAX gewann 0,3 Prozent auf 16.515 Punkte. Der EuroStoxx50 notierte unverändert bei 4362 Zählern. Seitdem die Marke von 16.000 Punkten überschritten worden sei, herrsche beim Dax Bewegungsarmut, sagte Thomas Altmann, Portfoliomanager bei der Vermögensberatung QC Partners. "Die Berichtssaison könnte jetzt darüber entscheiden, ob der Dax seine aktuelle Spanne nach oben oder unten verlässt."

Neben den Quartalsbilanzen sorgten auch Zinsspekulationen weiter für Unruhe im Markt. Anleger rätseln derzeit, ob die US-Notenbank Fed schon bald ihren Zinsgipfel erreicht hat. Laut einer Reuters-Umfrage rechnen Volkswirte damit, dass der Leitzins nächsten Mittwoch um einen Viertel Prozentpunkt auf die neue Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent gehievt wird.Mehr dazu hier:

Enttäuschende Geschäftszahlen von Tesla und Netflix haben die Kauflaune der US-Anleger am Donnerstag gebremst. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte eröffnete 0,4 Prozent fester bei 35.220 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 verlor dagegen 0,1 Prozent auf 4562 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq notierte 1,2 Prozent schwächer bei 15.620 Punkte. Auch Konjunktursorgen lasten auf den Kursen. "Ob die US-Wirtschaft eine Rezession vermeiden kann, ist für die Märkte entscheidend", sagte Ulrich Stephan, Chefanlagestratege bei der Deutschen Bank.

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DAX (WKN: 846900)

DAX-Gewinner und DAX-Verlierer am Donnerstag: Allianz und Vonovia

Am Donnerstagnachmittag befinden sich die Aktien von Fresenius (+6,51 Prozent), Allianz (+1,83 Prozent) und Munich Re (+1,77 Prozent) an der Spitze des DAX. 

Am anderen Ende verlieren SAP vor Quartalszahlen heute Abend (-1,94 Prozent), Infineon (-2,27 Prozent) und Vonovia (-0,95 Prozent).

Chip-Werte unter Druck

Bergab ging es auch für die Chip-Werte. Der erste Gewinnrückgang seit vier Jahren bei TSMC trübte die Stimmung in der Branche. 

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Am deutschen Aktienmarkt verloren Infineon, Aixtron und Elmos Semiconductor zeitweise zwischen 2,3 und 5,3 Prozent. Der europäische Technologie-Index.SX8P gab zwei Prozent nach. Die Chipwerte seien zuletzt ohnehin schon schwach gewesen, sagte ein Börsianer. Da helfe der Gewinnrückgang bei dem taiwanischen Halbleiterthersteller TSMC nicht gerade.

Zugegriffen haben die Investoren dagegen bei Fresenius, die sich mit einem Plus von mehr als fünf Prozent an die Dax-Spitze setzten. Spekulationen auf mögliche Engpässe der Konkurrenz bei injizierbaren Medikamenten trieben die Aktien des Gesundheitskonzerns laut einem Händler nach oben.

Mit Material von dpa-afx

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