In der vergangenen Handelswoche waren die Börsen geprägt von der Unsicherheit rund um Bank-Aktien. Zudem fiel die US-Inflation mit 6,0 Prozent niedriger aus und die EZB erhöhte ihre Zinsen um 0,5 Prozentpunkte. Doch was kommt alles in dieser Woche auf Anleger beim DAX zu?
Die jüngsten Turbulenzen im Bankensektor dürften die DAX-Anleger auch in der neuen Handelswoche auf Trab halten. In den vergangenen Tagen hatten der Kollaps der kalifornischen Silicon Valley Bank (SVB) und die Krise bei der Credit Suisse die Märkte auf eine Berg- und Talfahrt geschickt. In der abgelaufenen Woche kam der DAX bis Freitagmittag auf ein Minus von rund drei Prozent und pendelte um die 15.000-Punkte-Marke. Experten zufolge könnte sich der Abwärtstrend erst einmal fortsetzen. "In der unsicheren Gemengelage und mit der Sitzung der US-Notenbank Fed vor der Tür ist eine nachhaltige Erholung (...) eher unwahrscheinlich", prognostiziert Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst beim Broker CMC Markets.
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Anleger rätseln wie sich die Fed angesichts des Bebens im US-Bankensektors auf ihrer Zinssitzung am Mittwoch positionieren wird. Aktuell werde der US-Notenbank nur noch ein kleiner Zinsschritt um 25 Basispunkte zugetraut, heißt es in einem Kommentar der Commerzbank. Noch vor wenigen Tagen hatte Notenbankchef Jerome Powell das Signal ausgesendet, dass die Fed im Kampf gegen die ausufernde Inflation die Zügel womöglich stärker anziehen müsste. Nach einer geldpolitischen Straffungsserie liegt die Leitzinsspanne derzeit in den USA bei 4,50 bis 4,75 Prozent.
Fed und EZB unter Druck
Die Notenbanker dies- und jenseits des Atlantiks stehen derzeit vor einem Dilemma: "Während die Kapitalmärkte auf ein Ende der Leitzinserhöhungen und eine bessere Liquiditätsversorgung hoffen, erfordert die nach wie vor viel zu hohe Inflation eine Fortsetzung des restriktiven geldpolitischen Kurses", stellen die Analysten des Finanzhauses Marcard, Stein & Co fest. Ein zu abrupter Kurswechsel in der Geldpolitik könne zudem die Sorgen an den Finanzmärkten um die Stabilität des Bankensektors weiter schüren, meinen die Experten.
Die EZB hatte sich am Donnerstag nicht beirren lassen und den Leitzins um einen halben Prozentpunkt auf 3,50 Prozent erhöht. Den weiteren Kurs im Kampf gegen die Teuerung ließen die Notenbanker allerdings offen. Geldpolitische Entscheidungen stehen in der neuen Woche ebenfalls in Großbritannien und der Schweiz an: Der britische Notenbankchef Andrew Bailey hielt sich bislang bedeckt, ob die Zinszügel nach zehn Straffungen in Folge am Donnerstag weiter angezogen werden. Die Bank of England hatte den Leitzins im Februar um einen halben Punkt auf 4,0 Prozent angehoben.
Doch werden die Zinsen deswegen jetzt für Tagesgeld und Festgeld erhöht?
Spannend dürfte es am 23. März ebenfalls bei der Schweizer Nationalbank (SNB) werden, die der angeschlagenen Credit Suisse in der alten Woche unter die Arme gegriffen hat. "Unter normalen Umständen würde die SNB wohl nächste Woche ihren Leitzins ebenfalls ein weiteres Mal anheben", meint Commerzbank-Analystin You-Na Park-Heger. Angesichts der jüngsten Ereignisse könnte die SNB jedoch möglicherweise auch stillhalten - zumal die Inflationsrate in der Schweiz deutlich niedriger liege als zum Beispiel in der Eurozone.
ZEW-Index und Quartalszahlen
Neben den Zentralbanken dürften in der neuen Woche auch Konjunkturdaten in den Fokus rücken. Das Barometer des Mannheimer ZEW-Instituts zeigt am Dienstag, wie Börsenprofis im März auf die Konjunktur blicken. Zuletzt war das Barometer zur Einschätzung der Lage in den nächsten sechs Monaten den fünften Monat in Folge gestiegen. Am Freitag stehen die Einkaufsmanagerindizes aus dem Euroraum im Terminkalender. Auf der Unternehmensseite lassen sich unter anderem RWE und der Abfüllanlagenbauer Krones in ihre Bücher schauen.
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(Mit Material von Reuters)