Am Donnerstag gerät der DAX erneut unter Druck und verliert deutlich. Auch die Wall Street eröffnet schwach, bevor am Abend Apple und Amazon Zahlen melden. Außerdem stehen die Aktien von Zalando, Infineon und United Internet im Fokus.
Börse schickt den DAX nach unten
Die Aktienmärkte weiten am Donnerstag ihre Verluste vom Vortag aus. Der deutsche Leitindex DAX gab am Nachmittag um knapp ein Prozent auf 15.873 Punkte nach und ließ damit seine kürzlich erreichten Rekordhochs weit hinter sich. Sein europäisches Pendant, der EuroStoxx50, verlor ebenfalls knapp ein Prozent auf 4302 Punkte.
Auch an der Wall Street sind die Nachwirkungen der Herabstufung der US-Bonität am Donnerstag zu spüren. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte baute seine Verluste vom Vortag aus und notierte zur Eröffnung 0,3 Prozent tiefer bei 35.195 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 0,4 Prozent auf 4494 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq100 gab 0,3 Prozent auf 15.320 Stellen nach.
Die Rating Agentur Fitch hatte die Kreditwürdigkeit der USA am Dienstagabend herabgestuft und Analysten zufolge damit einen Impuls für eine längst fällige Korrektur geliefert. "Die Entscheidung von Fitch mag an sich kein Grund zur Besorgnis sein, aber der Zeitpunkt machte sie zu einem Katalysator für den Ausverkauf, da viele Aktien aktuell überbewertet sind", erläuterte Tina Teng, Analystin beim Broker CMC Markets.
Die Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit durch die Ratingagentur Fitch drückte Analysten zufolge die Stimmung. "Der Dreh- und Angelpunkt sind die Renditen der zehnjährigen US-Staatsanleihen", sagte Jochen Stanzl, Chefanalyst vom Broker CMC Markets. Diese haben nach elf Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed in Folge die wichtige Hürde von vier Prozent genommen. Durch die Rating-Entscheidung von Fitch stiegen sie jetzt wieder. Diese Entwicklung sorge für Unruhe an der Börse. "Anleger fürchten, dass Verluste bei Anlagen zu neuen Bankpleiten führen könnten, wie wir sie bereits bei der Silicon Valley Bank gesehen haben. Die Angst vor einer nächsten Bankenkrise wächst."
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DAX-Gewinner und DAX-Verlierer am Donnerstag
Am Donnerstagnachmittag befindet sich die Aktie von Zalando mit plus 5,35 Prozent an der Spitze des DAX. Dahinter folgen die Aktien von Beiersdorf (+3,06 Prozent) und Merck (+3,71 Prozent).
Am anderen Ende des DAX verlieren die Titel von Infineon nach Quartalszahlen 10,16 Prozent. Zudem büßen auch MTU (-2,33 Prozent) und Porsche (-3,21 Prozent) deutlich ein.
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Aktien von Zalando im Fokus
Die Aktien von Zalando haben am Donnerstag im vorbörslichen Handel von insgesamt überraschend guten Quartalszahlen profitiert. Die Papiere des Online-Modehändlers notierten auf der Handelsplattform Tradegate mehr als zwei Prozent über dem Xetra-Schluss vom Mittwoch.
Trotz eines trägeren Geschäfts verdiente der Online-Modehändler im vergangenen Quartal dank Kostenkontrolle operativ mehr als gedacht. Bei einem leichten Umsatzrückgang verdoppelte sich das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) nahezu. Das bereinigte Ebit habe die Markterwartung und seine Schätzung übertroffen, schrieb Analyst Wassachon Udomsilpa von der kanadische Bank RBC.
Aktien von United Internet im Fokus
Der Internetkonzern United Internet hat im ersten Halbjahr ein deutliches Plus an Neukunden verzeichnet. Die Zahl kostenpflichtiger Kundenverträge sei um 490 000 auf knapp 28 Millionen gestiegen, teilte die 1&1-Mutter am Donnerstag in Montabaur mit. Dabei konnte die Telekommunikationstochter 1&1 180 000 Kunden von sich überzeugen - deutlich mehr als noch im Vorjahreszeitraum. Sie kommt nun auf fast 16 Millionen Kundenverträge. Auch die Webhosting-Tochter Ionos gewann Verträge hinzu.
Auf Konzernebene kletterte der Umsatz von United Internet im ersten Halbjahr um 4,4 Prozent auf rund 3 Milliarden Euro. Davon blieben 670 Millionen Euro als um Sondereffekte bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) übrig - 1,9 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum.
Die Telekommunikationstochter 1&1 steigerte ihren Erlös zwischen Januar und Juni um 2,1 Prozent auf knapp zwei Milliarden Euro, während das bereinigte operative Ergebnis um 2,2 Prozent auf knapp 393 Millionen Euro wuchs.
Die bisherigen Jahresziele für United Internet und 1&1 bestätigte der Vorstand.
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