Es gibt Grund zur Zuversicht. Zwar nur ein bisschen, aber das ist in diesen düsteren Tagen schon viel. Nachdem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Bereitschaft zu einer diplomatischen Lösung zeigte, ist auch auf russischer Seite die Gesprächsbereitschaft wieder erwacht. Im türkischen Antalya sprachen die Außenminister der beiden Kriegsparteien auch über einen neutralen Status der Ukraine. Ein Ergebnis gab es nicht, die Gespräche sollen aber fortgesetzt werden.
Die Aussicht auf eine friedliche Beendigung des Kriegs sorgte Mitte der Woche für eine fulminante Kursrally an den Börsen. Der DAX legte am Mittwoch das erste Mal in seiner Geschichte um mehr als 1.000 Punkte zu. Bei dem 7,9-Prozent-Sprung handelt es sich um den bislang fünftgrößten Tagesgewinn seit Einführung des Index. Der europäische Bruder, der Euro Stoxx 50, schnellte um 7,4 Prozent nach oben. Bei den Einzeltiteln zählten jene Aktien zu den stärksten Gewinnern, die durch den Krieg unter Druck geraten waren. Aber auch positive Geschäftszahlen wie von der Deutschen Post konnten ihre Wirkung entfalten.
Noch zu Wochenbeginn standen die Kurse massiv unter Druck. Bis auf 12.439 Punkte ging es mit dem DAX nach unten. Der Kursverlust seit dem letzten Hoch summierte sich auf mehr als 20 Prozent. Das bedeutete, dass der deutsche Leitindex offiziell im Bärenmarkt-Territorium gelandet war. Dem Euro Stoxx 50, aber auch der US-Technologiebörse Nasdaq erging es ebenso.
Doch die Aufholbewegung startete schon am selben Tag, und der DAX eroberte die 13.000-Punkte-Marke zurück. Eine friedliche Annäherung zwischen Russland und der Ukraine schien plötzlich wieder möglich. Konstantin Oldenburger, Analyst beim Tradinghaus CMC Markets, kommentierte: "Jede noch so kleine Meldung über weitere diplomatische Bemühungen zur Beendigung des Blutvergießens in der Ukraine lockt Anleger an die Börse, die ein Schnäppchen machen wollen."
Tatsächlich neigt auch die Börse in einem Konflikt zwischen Hoffen und Bangen zu übertriebenen Reaktionen. Wie stark etwa die Konjunkturzuversicht der Börsianer eingebrochen ist, zeigt der jüngste Stimmungsindex des Analysehauses Sentix. Der Teilindex für die Erwartungen rauschte um fast 35 Punkte in den Keller. Einen solchen Einbruch gab es laut Sentix in der rund 20-jährigen Historie des Barometers noch nie. Ähnlich pessimistisch bezüglich der Zukunft zeigten sich auch die Teilnehmer unserer Umfrage zum Ökonomen-Barometer.
So unvorhersehbar die Wendungen in diesem Krieg noch sein mögen, einige Folgen werden immer deutlicher. "Es steht fest, dass diese Situation - vor allem wegen des rasanten Anstiegs der Rohstoffpreise - nicht spurlos am Wachstum der Weltwirtschaft und an der Inflation vorübergehen wird. Ersteres wird zurückgehen, Letztere wird steigen", so Olivier de Berranger, Anlagestratege beim Assetmanager LFDE.
Dass es zu massiven Verkaufswellen wie zu Wochenbeginn an den Aktienmärkten kommt, hängt mit den explodierenden Preisen für Öl und Gas zusammen. Die Notierung für ein Fass der Nordseesorte Brent erreichte diese Woche in der Spitze bis zu 140 US-Dollar. Noch spektakulärer der Preisanstieg beim Industriemetall Nickel. An der London Metal Exchange (LME) stieg der Preis binnen zwei Tagen um bis zu 250 Prozent auf über 100.000 Dollar je Tonne. Der Handel mit dem Metall wurde daraufhin ausgesetzt und blieb es auch über die Wochenmitte hinaus.
Angst vor einer Energiekrise
Weltweit, aber speziell in Europa, wächst die Angst vor einer Energiekrise. Nachdem die USA den Stopp russischer Öllieferungen beschlossen haben und Großbritannien nachziehen will, wächst auch auf die Euroländer und insbesondere auf Deutschland der Druck zu einer ähnlichen Maßnahme.
Die Bundesregierung lehnt ein solches Embargo bisher noch ab. Öl- und Gaslieferungen sollen bei den Sanktionen gegen Russland weiter ausgeklammert bleiben. "Die Versorgung Europas mit Energie für die Wärmeerzeugung, die Mobilität, die Stromversorgung und für die Industrie kann im Moment nicht anders gesichert werden", verkündete Bundeskanzler Olaf Scholz.
Der alte Kontinent ist in der Tat extrem abhängig von Energieeinfuhren. "Selbst mit dem zunehmenden Ausbau erneuerbarer Energien in ganz Europa steigt die Nettoimportabhängigkeit weiter an, und die Förderung in der Nordsee geht schneller denn je zurück", erklärt Herman Klein, Analyst bei NN Investment Partners. Nach Zahlen der Europäischen Kommission wurden 2020 rund 58 Prozent der Energieversorgung durch Einfuhren gedeckt. Importe von russischem Rohöl machen mehr als 25 Prozent des Bedarfs der EU aus, bei Gas sind es sogar mehr als 45 Prozent.
Sich aus dieser Abhängigkeit zu lösen, wird für Europa ein langer Prozess sein - trotz der aktuell hohen Ambitionen. Nach dem aktuell verkündeten Plan der EU-Kommission soll es gelingen, die Nachfrage nach russischem Gas bis Ende des Jahres um zwei Drittel zu verringern. Derweil wird auf globaler Ebene fieberhaft nach Möglichkeiten gesucht, das Ölangebot anderweitig zu steigern. Die US-Regierung hat dazu Verhandlungen mit Venezuela und Saudi- Arabien aufgenommen. Eine Entspannung der Weltmärkte sollten auch die wiederaufgenommenen Atomgespräche mit dem Iran bewirken. Russland hat jedoch kurzfristig Forderungen an die USA hinsichtlich des Abkommens gestellt und damit eine Rückkehr des iranischen Öls auf den Markt blockiert.
Moskau verschärft die Lage auch, indem es selbst mit einem Energielieferstopp droht. Man habe das volle Recht, ein Embargo auf die Durchleitung von Gas durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 anzuordnen, so Russlands Vize-Ministerpräsident Alexander Nowak.
Rüsten für den nächsten Winter
Das Fragezeichen, das über den russischen Energieimporten hängt, wird immer größer. Immerhin scheinen nach Einschätzung von Experten die Gasreserven zu reichen, damit Deutschland durch den laufenden Winter kommt. Das Problem ist der nächste Winter. Bereits jetzt bereiten sich Versorger wie RWE oder Vattenfall darauf vor, ihre Kohlekraftwerke länger laufen zu lassen als geplant. Kohlenmeiler, die schon vom Netz genommen wurden oder als Reserve bereitstehen, sollen reaktiviert werden. Auch mehren sich Forderungen, den Zeitplan für den Kohleausstieg zu überdenken. Zudem muss die Politik Anstrengungen unternehmen, künftig Gas aus anderen Ländern zu importieren. All das ist teuer und wird die Energiepreise weiter in die Höhe treiben.
Damit verschärft sich auch das Problem der Inflation. Schon vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine sorgten höhere Preise für Öl, Gas, Benzin sowie Nahrungsmittel für steigende Lebenshaltungskosten. Im Februar lag die Teuerung in der Eurozone bei 5,8 Prozent. In Deutschland stiegen die Preise zuletzt um 5,1 Prozent. Bei solchen Werten wird die Zentralbank normalerweise nervös. Denn heftig in die Höhe schießende Teuerungsraten, insbesondere bei Rohstoffen und Energie, würgen das Wachstum ab.
Brian O’Reilly, Analyst bei Mediolanum International Funds, kommentiert das so: "Nicht jede Rezession ist von einem massiven Anstieg des Ölpreises ausgelöst worden, aber jeder Ölpreis-Spike hat eine Rezession ausgelöst." So kam es etwa 1973 und 1979/80 (Erster Golfkrieg) zu starken Preisanstiegen beim schwarzen Gold mit massiven gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen. Es ist also ein gefährliches Unterfangen, durch Sanktionen oder Lieferstopps die Ölversorgung einzuschränken.
"Mit hoher Inflation in den Abschwung", so skizziert Adolf Rosenstock, volkswirtschaftlicher Berater bei MainSky Asset Management, das drohende Szenario. Der sich beschleunigende Anstieg der Preise für Öl und Gas führe dazu, dass die Bundesbürger einen höheren Teil ihrer Einkommen für Energieimporte aufwenden als vorher. "Wir werden relativ ärmer", so Rosenstock. Die Folgen schildert er so: "Ein solch starker Abfluss von Kaufkraft ins Ausland wird wie in der Vergangenheit Anpassungen erzwingen: Makroökonomisch gesehen steht für Konsum oder Investitionen dadurch sehr viel weniger Kaufkraft zur Verfügung." Ein Konjunkturabschwung bis hin zu einer Rezession in Deutschland und anderen Ländern der Eurozone sei bereits am Horizont zu erkennen, sagt der Ökonom.
Zum Stillhalten verdammt
Die Europäische Notenbank hat in der aktuellen Situation indes wenig Handlungsspielraum. Angesichts erhöhter Risiken für die Finanzstabilität und der Verschlechterung der Finanzierungsbedingungen könne die EZB ihren expansiven geldpolitischen Pfad nicht verlassen, ist Rosenstock überzeugt. (Die Ergebnisse der EZB-Sitzung lagen zum Redaktionsschluss noch nicht vor.)
Das birgt ein Risiko: "Spätestens, wenn zweistellige Inflationsraten drohen, besteht die Gefahr, dass die Notenbanken, und da allen voran die Fed, in Panik geraten und noch schneller noch restriktiver werden, als viele Marktteilnehmer dies derzeit erwarten", sagt Benjamin Bente, Geschäftsführer des Assetmanagers Vates Invest. Dies käme zur Unzeit, weil sich das Wachstum gerade sowieso durch den Anstieg der Rohstoffpreise abschwächt.
"Hier sehen wir ein klassisches stagflationäres Szenario, das wir auch in den 1970er-Jahren erlebt haben", so Bente. Der Begriff Stagflation setzt sich zusammen aus "Stagnation" und "Inflation" und bezeichnet eine Phase, in der die Wirtschaft nicht wächst und zugleich die Preise stark steigen. Bente schätzt die aktuelle Lage zwar nicht so dramatisch ein wie die Situation in den 70er-Jahren. "Aber nichtsdestotrotz hat der Ölpreisanstieg eine derartige Dynamik entfaltet, dass es definitiv unangenehm werden könnte", sagt er.
Freilich: Die Überraschungen in diesem kriegerischen Konflikt bringen es mit sich, dass an den Aktienmärkten Hoffnungsrallys stattfinden können. "Doch selbst wenn sich die Ukraine und Russland einigen und Putin seine Panzer abzieht, wird es sehr lange Verhandlungen zwischen Russland und den G 20 geben müssen, bevor die Sanktionen, die jetzt die Preise so nach oben treiben, wieder fallen gelassen werden", meint Jochen Stanzl, Marktanalyst bei CMC Markets. "So schnell kommen wir aus der Situation nicht mehr raus."
Lage stabil, Ausblick bricht ein
Ökonomen-Barometer » Volkswirte senken Prognose und erwarten nun eine "mittelschwere Rezession"
In der März-Umfrage des Ökonomen-Barometers von €uro am Sonntag zeichnen sich die Schockwellen des Ukraine-Kriegs ab. Die befragten Volkswirte bewerten die aktuelle wirtschaftliche Lage in Deutschland zwar mit 47,4 Punkten nur geringfügig schlechter als im Vormonat (48 Punkte). Doch dafür rauscht die Prognose für die kommenden zwölf Monate regelrecht in den Keller: Mit nur noch 38,3 Punkten liegt sie um 30,5 Prozent unter dem Vormonatswert von 55,2 Punkten.
Sahen die Ökonomen noch im Februar die deutsche Wirtschaft in den kommenden zwölf Monaten auf einem stabilen Wachstumskurs, so spiegelt der März-Wert von 38,3 Punkten die Erwartung einer mittelschweren Rezession wider.
Deutschland stärker betroffen
In der Umfrage ging es konkret um die Auswirkungen der Wirtschaftssanktionen gegen Russland auf die Weltwirtschaft, das Wachstum in Deutschland und die Inflation in der Eurozone. Den Einfluss auf das globale Wachstum sehen die Ökonomen im Wesentlichen auf 2022 begrenzt. Dabei erwarten 52 Prozent der Befragten leicht negative und 39 Prozent deutlich negative Auswirkungen. Für das Jahr 2023 sehen 20 Prozent kaum Einfluss und 58 Prozent einen leicht negativen Einfluss.
Die Wachstumserwartungen für Deutschland erscheinen viel trüber. Die Anteile für "deutlich" oder "stark negativ" sind sechs beziehungsweise sieben Prozentpunkte höher als für die Weltwirtschaft insgesamt und die Folgen damit stärker. Für 2023 erwarten immerhin noch 27 Prozent der Befragten "deutlich negative" Auswirkungen auf die deutsche Konjunktur.
Für die Inflation in der Eurozone wird der Krieg 2022 in jedem Fall signifikante Auswirkungen haben. Hier erwarten 75 Prozent der Befragten deutlich negative Auswirkungen, also einen starken Anstieg der Inflationsrate. Für 2023 geht dieser Anteil auf 47 Prozent zurück.
"Unsicherheit belastet"
Wegen des Ukraine-Kriegs haben sich für die meisten Ökonomen die Aussichten eingetrübt - bis auf einen: Für Wilfried Fuhrmann von der Uni Potsdam steht die deutsche Wirtschaft "schon seit geraumer Zeit vor einem politisch vorbereiteten Absturz".
Volker Nitsch von der TU Darm- stadt verweist dagegen darauf, dass sich die wirtschaftlichen Folgen zum jetzigen Zeitpunkt kaum seriös beziffern ließen. "Stärker als die Sanktionsmaßnahmen dürfte aber der unsichere Ausblick belasten", glaubt Nitsch.
Lars Krömer vom Arbeitgeberverband Gesamtmetall bezeichnet die Rohstofflieferungen aus Russland und der Ukraine als "systemrelevant für die deutsche Industrie". Die Auswirkungen seien daher bei Weitem noch nicht absehbar. Es drohten einerseits bei Energie und Rohstoffen Kostenexplosionen "bis hin zu Kontingenten und planwirtschaftlichen Zuteilungen". Anderseits sei auch eine deutliche Verschlechterung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit zu erwarten.
Thomas Gitzel von der VP Bank sieht zwar grundsätzlich auch einen dämpfenden Effekt für die Konjunktur. "Gleichzeitig werden der raschere Umstieg auf erneuerbare Energien und die höheren Rüstungsausgaben die Konjunktur auch fördern", so Gitzel.
Allianz-Chefvolkswirt Ludovic Subran arbeitet angesichts der Unsicherheit mit verschiedenen Szenarien, nachdem das ursprüngliche Szenario - ein Wirtschaftswachstum von drei Prozent in diesem Jahr in Deutschland - durch den Kriegsausbruch Makulatur geworden ist.
Im neuen Basisszenario geht Subran davon aus, dass die zu erwartenden Sanktionen und Gegensanktionen nur einen relativ überschaubaren direkten Einfluss auf die europäische Konjunktur haben. "Das bedeutet in diesem Jahr Wachstumseinbußen von rund 0,5 Prozentpunkten, für Deutschland sogar nur 0,3 Prozentpunkte." Die deutsche Inflationsrate könnte in diesem Jahr um einen Prozentpunkt auf 4,5 Prozent steigen.
Im Negativszenario "Black Out" geht Subran davon aus, dass der Handel mit Russland zusammenbricht und auch die EU-Energieimporte eingestellt werden. "Kommt es nicht zu einer Deeskalation, dann droht Europa und Deutschland spätestens zum Jahreswechsel 2022/23 eine schwere Depression mit Inflationsraten über sechs Prozent."
INVESTOR-INFO
Rohöl-ETC
Am Ölpreis mitverdienen
Der Preis für Rohöl der Sorte Brent hat nach Verkündung des US-Importboykotts noch einmal kräftig angezogen. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hält einen Anstieg bis auf 175 Dollar für möglich, wenn die russischen Ölexporte auf dem Seeweg durch den Krieg um zwei Drittel schrumpfen. Anleger können mit dem ETC der BNP Paribas am Höhenflug des Ölpreises mitverdienen.
Breiter Rohstoff-ETF
Von Rohstoffrally profitieren
Öl-, Gas- und Weizenpreise stehen wegen des Kriegs im Fokus, doch die Ukraine ist auch der viertgrößte Exporteur von Mais. Außerdem treibt die Isolation Russlands die Düngemittelpreise weltweit in die Höhe, was auch den restlichen Agrarmarkt beeinflussen wird. Einen vergleichsweise hohen Agraranteil weist der ETF von Market Access auf. Er enthält insgesamt 38 verschiedene Rohstoff-Futures, die nach globalem Verbrauch und Liquidität gewichtet sind. Auf Energierohstoffe entfallen 42 Prozent, Metalle kommen auf 24 und Getreide auf 18 Prozent Porfolioanteil.
Gold-ETC
Mit Gold absichern
Gold ist die klassische Absicherung gegen Krisen und Inflation. Jeffrey Currie, Analyst bei Goldman Sachs, rechnet deshalb mit weiter steigenden Preisen. Seine Prognose hat er auf Dreimonatssicht auf 2.300 Dollar pro Feinunze und auf Sechsmonatssicht auf 2.500 Dollar pro Feinunze erhöht. Das Edelmetall lässt sich mit Gold-ETCs wie Xetra-Gold unkompliziert und zu geringen Kosten an- und verkaufen. Das Wertpapier ist mit Goldbarren hinterlegt, die Anleger sich gegen Gebühr auch liefern lassen können.
Munich RE
Solide Aussichten
Steigende Rückversicherungsprämien, der hohe Bedarf zur Absicherung von Cybersecurity-Risiken in Unternehmen und anziehende US-Leitzinsen, die Anleihen als Investment attraktiver machen - das sind gute Perspektiven für den weltgrößten Rückversicherer. Die Solvency-Ratio von 227 Prozent ist ein solider Risikopuffer. Die Aktienrückkäufe von einer Milliarde Euro würden die Quote auf 222 Prozent nur minimal absenken. Aktie mit langfristig hoher Dividendenrendite.
Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 280,00 Euro
Stoppkurs: 189,00 Euro
Deutsche Post
Mehr Dividende
Einen großzügigen Aufschlag genehmigt der Logistikkonzern Aktionären für das vergangene Geschäftsjahr. Die Dividende steigt von 1,35 auf 1,80 Euro nach dem starken Anstieg und neuen Rekorden bei Gewinn und Umsatz. Für 2022 bleibt Frank Appel jedoch vorsichtig. Beim Vorsteuergewinn sieht der Chef eine Stagnation bei rund acht Milliarden Euro. Die Auswirkungen der Ukraine-Krise sind darin noch nicht enthalten. Zuverlässiger Dividendenzahler, attraktiv für Langfristanleger.
Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 55,00 Euro
Stoppkurs: 29,00 Euro
Mercedes-Benz
Starke Marke
Chipmangel und Konjunktureintrübung dürften nicht spurlos an Mercedes vorbeigehen. Die Strategie von Chef Ola Källenius aber ist goldrichtig. Der Schwede trimmt den Autoerfinder aus Schwaben auf Luxus und zielt auf höhere Margen. Die Kaufkraft der Klientel gilt auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten als robust. Zuletzt meldete Stuttgart Rekordgewinne. Für das laufende Jahr rechnen Analysten mit einem Rückgang beim Umsatz sowie beim Ergebnis. Die hohe Dividende spricht neben der starken Marke für das Papier.
Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 75,00 Euro
Stoppkurs: 46,00 Euro