Der Emissionspreis war zuvor mehrfach auf zuletzt 27 bis 29 Dollar angehoben worden. Qualtrics ist im Kern spezialisiert auf Geschäftskunden, die den Erfolg ihrer Webseiten und ihres Marketings im Netz messen wollen. Das Unternehmen ist derweil aktuell rund 21 Milliarden Dollar (17,3 Milliarden Euro) schwer. Zum Vergleich: SAP hatte das Unternehmen erst vor etwa zwei Jahren für 8 Milliarden Dollar gekauft.
Europas größter Softwarehersteller SAP will mit den Erlösen aus dem US-Börsengang seiner Marktforschungstochter Qualtrics vorwiegend die Schulden senken. Allerdings werde man dem Aufsichtsrat auch eine Erhöhung der Dividende vorschlagen, sagte Finanzchef Luka Mucic am Freitag in einer Telefonkonferenz. SAP hat mit dem Anteilsverkauf nach Angaben von Mucic am Vortag rund 2,4 Milliarden US-Dollar (2 Mrd Euro) Erlös erzielt. 500 Millionen Dollar davon würden Qualtrics als Liquidität zur Verfügung gestellt, rund 1,9 Milliarden flössen nach Walldorf, sagte Mucic. Für das Jahr 2019 hatte SAP eine Dividende von 1,58 Euro gezahlt. In aller Regel legt das Unternehmen im Februar den offiziellen Dividendenvorschlag vor.
Die Aktien von Qualtrics wurden im Börsengang für rund 30 Dollar verkauft, hinzu kamen 550 Millionen Dollar durch den zugesagten Einstieg des US-Finanzinvestors Silver Lake. Am Ende des ersten Handelstags schloss die Qualtrics-Aktie am Vorabend bei 45,50 Dollar mit einem Plus von knapp über 50 Prozent.
SAP hat mit der Pandemie und strategischen Kehrtwenden ein turbulentes Jahr hinter sich. Der Umsatz ging wegen der Zurückhaltung von Kunden und wegen Wechselkurseffekten leicht zurück, das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern wuchs kaum. Unter dem Strich kletterte der Nettogewinn allerdings um über die Hälfte auf 5,3 Milliarden Euro, unter anderem weil SAP im Jahr zuvor viel Geld für einen Stellenabbau ausgegeben hatte. Zudem wurden wegen des sinkenden Aktienkurses weit weniger Ausgaben fällig für die aktienbasierte Vergütung von Mitarbeitern.
dpa-AFX