Den Ausblick bestätigte About You. Die Otto-Tochter war erst kürzlich auf das Frankfurter Börsen-Parkett gegangen und dabei mit knapp vier Milliarden Euro bewertet worden. "Der erfolgreiche Börsengang im Juni hat unseren Bekanntheitsgrad als auch unsere Finanzkraft weiter erhöht", sagte Firmenchef Tarek Müller. Am Aktienmarkt kamen die Zahlen gut an. Die About-You-Aktie lag mittags mehr als zwei Prozent im Plus.

Der Zalando-Konkurrent expandierte kürzlich in drei neue Märkte - Griechenland, Portugal und Norwegen. Dabei soll es erstmal bleiben, auch, wenn sich Müller langfristig Aktivitäten außerhalb Europas vorstellen kann. "Wir sehen noch ganz viel Potenzial in unseren bestehenden 26 Märkten, und darauf werden wir uns weiter voll fokussieren", sagte er Reuters. Inzwischen zählt About You 9,2 Millionen aktive Kunden und damit 42 Prozent mehr als noch im Februar. Allerdings kommt der große Wettbewerber aus Berlin, der seine Quartalszahlen am 5. August vorlegt, und in der Corona-Krise stark gewachsen ist, mittlerweile auf 42 Millionen. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten betreibt About You auch eine Technologiesparte, die Infrastrukturlösungen an Firmen wie beispielsweise Marc O'Polo und North Face verkauft. Der Umsatz in diesem Bereich stieg im abgelaufenen Quartal um fast 136 Prozent auf 34,5 Millionen Euro.

Wegen der hohen Investitionen in den Ausbau des Geschäfts und neue Kollektionen beispielsweise mit der Sängerin Lena Meyer-Landrut schreibt About You weiterhin rote Zahlen. Der bereinigte Betriebsverlust (Ebitda) weitete sich auf 12,3 Millionen Euro nach 10,7 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum aus. Finanzchef Hannes Wiese sagte: "Wir bestätigen unsere Prognose und sehen es als realistisch an, die obere Hälfte der zuvor festgelegten Umsatzprognose für das Gesamtjahr zu erreichen." Im besten Fall dürften die Erlöse damit bei 1,75 Milliarden Euro liegen. Von der rasanten Ausbreitung der Delta-Variante will sich About You erstmal nicht verunsichern lassen. "Wir beobachten die Situation sehr genau, haben aber aktuell keinen Anlass für irgendwelche Sorgen", sagte Müller.

rtr