ETF-Anbieter müssen bei DAX-Abschied von Linde milliardenschwere Aktienpakete loswerden. Was das für die Linde-Aktie bedeutet.
Der Gasekonzern Linde verlässt die Frankfurter Börse und wird ab März nur noch in New York notiert sein. Doch der Abschied des DAX-Schwergewichts mit 149 Milliarden Euro Marktkapitalisierung und zehn Prozent Anteil am Aktienindex treibt inzwischen immer mehr Börsianern die Schweißperlen auf die Stirn. Denn der Gigant könnte bei seinem Abschied nochmal für Kursturbulenzen sorgen - und das nicht nur wegen des Vakuums, das er hinterlässt. Denn Anbieter von DAX-Index-Fonds (ETF) wie iShares (Blackrock), Xtrackers (DWS) oder Lyxor (Amundi) haben jeweils bis zu 500 Millionen Euro in Linde-Aktien investiert - die Aktie ist mit zehn Prozent DAX-Anteil auch deren größte Einzelposition.
Fondsmanager im Dilemma
Die Portfoliomanager stehen dabei vor dem Dilemma, möglichst nah am Stichtag verkaufen zu müssen, weil sie die DAX-Performance möglichst genau nachbilden sollen. Verkaufen sie aber ihre Aktienpakete alle auf einen Schlag, könnte das nicht nur den Linde-Kurs einknicken lassen. Sie könnten auch Ärger mit der Börsenaufsicht bekommen. Doch das scheint zumindest einige Portfoliomanager nicht abzuschrecken. "Wir werden die Indexanpassungen exakt umsetzen - im Interesse einer möglichst geringen Abweichung", heißt es bei einem großen ETF-Anbieter. "Schließlich erwarten die Anleger von uns, dass wir die Performance eines Indexes eins zu eins nachbilden." Am 27.2. könnte es also nochmal spannend werden mit der Linde-Aktie.
Übrigens: Der weltbeste Analyst warnt vor einem Crash, sieht aber auch eine "großartige Kaufgelegenheit"