Gerade erst hat die US-Notenbank Fed den amerikanischen Leitzins gesenkt und plant bereits vorsichtig weitere Schritte. Ein US-Präsidentschaftskandidat könnte die Pläne der Bank aber auf den Kopf stellen. Wird das zum Problem für Aktien?

War es das schon wieder mit den fallenden Zinsen? Erst im September hatte die US-Zentralbank Fed den Leitzins um 0,50 Basispunkte abgesenkt und plant nun eigentlich vorsichtig weitere Senkungen. Da der Leitzins aber auch politisch ein heiß umkämpftes Thema im US-Wahlkampf zwischen Kamala Harris und Donald Trump ist, können Anleger nicht sicher sein, wo das Zinsniveau im kommenden Jahr wirklich steht. 

Donald Trump strebt nämlich eine weit aggressivere Zinspolitik als bisher an, die auf krasse Senkungen setzt. Genau damit könnte er jedoch das Gegenteil bewirken und Aktien in die Krise stürzen. Die profitieren nämlich im Normalfall von niedrigen Zinsen.

Warum in den USA der Zerfall drohen kann, wie das große Kapital an der Wall Street sich auf die Wahl vorbereitet und wieso Navidi Deutschland für eine Total-Katastrophe hält, das erfahren Sie jetzt hier:

Donald Trump als US-Präsident könnte Zinspolitik aufmischen

Eine unabhängige Zentralbank in Amerika ist ein elementarer Bestandteil der US-Geldpolitik, um wirtschaftliche Entscheidungen nicht von politischen Strömungen abhängig zu machen. Genau dieses Prinzip wurde von Donald Trump in der Vergangenheit aber schon in Frage gestellt. So wiederholte der Präsidentschaftskandidat mehrmals die Absicht, den Fed-Chef nach seinem möglichen Amtsantritt zu entlassen und beteuerte sein gegenüber Fed-Mitgliedern weit besseres wirtschaftliches Gespür. 

Zwar kann der Präsident eine solche Entlassung unter strengen Vorlagen tatsächlich vornehmen, der Vorgang wäre aber mit massiven politischen Turbulenzen verbunden. Eine neuer, Trump-naher Fed-Chef könnte zudem kurzfristige politische Ziele des Präsidentschaftskandidaten durchdrücken, die der Wirtschaft langfristig schaden.

Gefahr für Unabhängigkeit der Fed ist auch eine Gefahr für Zinssenkungen

Wirtschaftswissenschaftler des Peterson Instituts in Washington folgerten aus einer im Oktober veröffentlichten Untersuchung, dass eine Untergrabung der Unabhängigkeit der Fed durch Trump unter anderem zu einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und steigender Inflation führen könnte. 

Damit müssten unter Umständen auch die Zinsen wieder steigen. Insgesamt schätzen die Wissenschaftler den wirtschaftlichen Schaden einer solchen Erosion der Fed auf 304 Milliarden US-Dollar. Anleger sollten sich also nicht zu früh auf weiter fallende Zinsen einstellen.

Lesen Sie auch: Ist der Zug für die kriselnde Plug Power-Aktie jetzt endgültig abgefahren?

Oder: Milliardeninvestitionen in diese Branche: Diese Aktien profitieren jetzt besonders