a die Zinsen derzeit so niedrig sind wie seit vielen Jahrhunderten nicht mehr, bieten die Notenbanken der Weltwirtschaft auch weiterhin umfangreiche monetäre Unterstützung. Auch die Inflationsraten, die jüngst in den USA, in Großbritannien sowie in Deutschland zu verzeichnen waren, haben den aktuellen Fokus des Marktes bestimmt, weil die politischen Entscheidungsträger ihre Maßnahmen auch zunehmend von den Inflationstrends abhängig machen. Dies gilt nicht nur für die US-Notenbank und die BoE, bei denen sich die Märkte um mögliche Exit-Strategien bzw. das entsprechende Timing Gedanken machen, sondern insbesondere auch für die EZB, deren jüngste Entscheidungen wohl zum größten Teil der disinflationären Tendenz im Euroraum geschuldet waren. Vor diesem Hintergrund konzentrieren sich die Marktteilnehmer inzwischen wieder verstärkt auf die Inflationserwartungen.
Die Ergebnisse der im Mai 2014 von M&G und YouGov durchgeführten Umfrage zu den Inflationserwartungen deuten darauf hin, dass diese in den meisten europäischen Staaten sowohl auf kurze als auch auf mittlere Sicht immer noch sehr solide sind.
In Großbritannien sind die kurzfristigen Inflationserwartungen von vormals 2 auf 2,3 Prozent angestiegen, weil sich die Anzeichen auf ein Wirtschaftswachstum mehren, während der Aufwärtsdruck auf die Löhne gleichzeitig zunimmt. Im Gegensatz dazu haben die Inflationserwartungen der deutschen Verbraucher im letzten Quartal nachgelassen, weil der jüngste Abwärtstrend des harmonisierten Verbraucherpreisindex in Deutschland (1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr im April) dazu beigetragen haben könnte, dass man in Deutschland auch für das nächste Jahr von einer nach wie vor moderaten Teuerungsrate ausgeht.