Lange Zeit hinkte der Schweizer Aktienmarkt seinen europäischen Pendants hinterher. Nun aber bläst der SMI zur Aufholjagd. Auf Sicht von einem Monat legte der Index um 7,7 Prozent zu und hängte damit sogar den DAX klar ab. Für die Outperformance sorgte unter anderem das Schwergewicht Roche. Der Pharmatitel legte um 14,4 Prozent zu. Die Kursrally der Baseler ist eng mit einer guten geschäftlichen Entwicklung verbunden. So hat Roche jüngst die offizielle Zulassung für einen Covid-Antigen-Selbsttest für den Heimgebrauch erhalten. Roche forscht aber nicht nur rund um das Coronavirus. Der Konzern hat sich in den vergangenen Jahren vor allem als Spezialist bei der Tumorbekämpfung einen Namen gemacht und ist zum weltgrößten Krebsmedikamentenhersteller aufgestiegen.
Diesbezüglich hatten die Eidgenossen zuletzt Positives zu berichten. So haben die Wirkstoffe Venclexta und Gazyva bei Leukämie in einer Phase-III-Studie hoffnungsvolle Daten geliefert. Bei Tecentriq ist Roche bereits einen Schritt weiter. Die Arznei hat von der Europäischen Kommission soeben die Zulassung als Erstlinientherapie für Erwachsene mit metastasierendem Lungenkrebs bekommen. Damit erhält der Pharmakonzern für die Substanz in der EU die Zulassung für die fünfte Lungenkrebsindikation. Die Umsätze mit Tecentriq ziehen auch kräftig an: Allein im ersten Quartal nahmen die Erlöse um 26 Prozent zu. Roche verfügt zudem über eine starke Pipeline. Aktuell befindet sich eine rekordhohe Anzahl von 19 neuen Wirkstoffen in der späten Entwicklung. Auch den Trend zur Präzisionsonkologie forciert der Konzern. Dabei handelt es sich um Wirkstoffe, die - unabhängig vom Organ - gezielt an einzelnen genetischen Eigenschaften von Tumorzellen ansetzen. Dazu überwies Roche im vergangenen Jahr 675 Millionen Dollar an die US-Biotechfirma Blueprint Medicines für die Rechte an dem Wirkstoff Pralsetinib, der bei verschiedenen Krebsarten eingesetzt wird. In den USA gab die FDA bereits grünes Licht.
Verschnaufpause in Rendite ummünzen
Der Roche-Kurs ist im Zuge der jüngsten Nachrichten aus seinem mehr als einjährigen Seitwärtstrend nach oben ausgebrochen. Gut möglich, dass der Titel dieses Niveau nun erst verarbeiten muss. Daher bietet sich als Investment ein Bonus-Cap-Zertifikat an. Das währungsgeschützte Produkt der Société Générale wirft eine Rendite von 8,4 Prozent ab, solange der Basiswert über der Barriere von 280 Franken bleibt. Dies entspricht nicht nur einem komfortablen Risikopuffer von knapp einem Fünftel, die Schwelle liegt auch unterhalb des Jahrestiefs.