Könnten Anleger mit diesem DAX-Schwergewicht den großen Gewinn einfahren? Warum die BASF-Aktie um 50 Prozent steigen könnte und was die Neuwahlen in Deutschland damit zu tun haben.
Keine Branche frisst so viel Energie wie die Chemie. Das liegt in der Natur der Sache: Um chemische Prozesse anzutreiben, müssen enorme Kräfte freigesetzt werden. BASF gilt sogar als einer der größte Energieverbraucher Deutschlands.
Die Kosten vor allem für Gas sind somit ein erheblicher Bilanzposten für den DAX-Konzern. Auch wenn die Preise nicht mehr so extrem sind wie im Jahr 2022, ist Gas in Europa deutlich teurer als beispielsweise in den USA. Hinzu kommen die gestiegenen Personalkosten, die angesichts der schwachen Auslastung vieler Anlagen in Europa die Margen verflüchtigen lassen. „Zwei Jahre mit sinkenden Absatzzahlen haben dazu geführt, dass viele Chemiegiganten in Europa stark unterausgelastet sind, während die Energiekosten kontinuierlich gestiegen sind“, beschreiben die Analysten von Bloomberg Intelligence die Lage. Jede Hilfestellung aus der Politik ist darum willkommen. „Die Unternehmen in der Chemie setzen ihre Hoffnungen auf das Strompreispaket der Bundesregierung“, heißt es beim Münchner Ifo-Institut.
BASF-Aktie: Jetzt sind 50% Kurschance drin
BASF ergreift auch selbst Initiative: Um jährlich 2,1 Milliarden Euro sollen die Kosten bis Ende 2026 gesenkt werden. Die Einschnitte treffen auch den Hauptstandort Ludwigshafen. 78 Prozent der Anlagen seien zukunftssicher, ergab eine interne Analyse. Anders ausgedrückt: Bei mehr als einem Fünftel gibt es Handlungsbedarf. Schlanker, aber stärker solle BASF werden, hat Konzernchef Markus Kamieth als Motto ausgegeben. Europa war im vergangenen Jahr mit einem Umsatzanteil von 40 Prozent die größte Region für BASF, Deutschland machte dabei knapp 17 Prozent aus. Das wichtigste Investitionsprojekt läuft aber in China. In der Stadt Zhanjiang bauen die Pfälzer für zehn Milliarden Euro einen neuen Verbundstandort. Sollten sich politische Spannungen zwischen der westlichen Welt und China verschärfen, wäre der Konzern also verwundbar. Andererseits ist China der größte Absatzmarkt für die Chemie, eine starke Präsenz für BASF dort also sinnvoll. Derzeit wichtiger für die Aktie wäre eine Konjunkturbelebung in Europa. Bis dahin bleiben die Kostensenkungen ein wesentlicher Hebel, um die Ergebnisse zu verbessern. BASF sollte auch dank der starken Substanz des Konzerns gestärkt aus der Branchenkrise hervorgehen.
Kursziel: 65€
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.