Die Hugo Boss-Aktie legte in der Spitze um über vier Prozent auf 76,48 Euro zu und führte die Gewinnerliste im MDax an. Damit hatte Boss in den vergangenen elf Monaten etwa 35 Prozent an Wert gewonnen. "Die vorläufigen wichtigsten Kennziffern für 2017 unterstreichen, dass Hugo Boss auf dem richtigen Weg ist", kommentierte Volker Bosse von Baader.

"Wir haben unsere Ziele erreicht. Vor allem das Schlussquartal fiel erfreulich aus", erklärte Konzernchef Mark Langer. Die positive Entwicklung im eigenen Einzelhandel zeige, dass Boss mit den Veränderungen bei den Kollektionen und in den Filialen richtig liege. Für das laufende Jahr wagte Langer noch keine Prognose, er verwies auf die Veröffentlichung der Bilanz Anfang März. Dann soll auch über die Dividende entschieden werden, die für 2016 auf 2,60 Euro gekappt worden war. Langer erhofft sich aber Rückenwind für 2018 unter anderem vom Onlinegeschäft. Das sei "jetzt auf Kurs und wird einen nachhaltigen Beitrag zum Konzernwachstum leisten."

2017 erreichten die Erlöse nach ersten Berechnungen 2,733 Milliarden Euro und liegen damit ein Prozent über 2016; im vierten Quartal stiegen die Erlöse währungsbereinigt um fünf Prozent. Das Ebitda werde 2017 voraussichtlich ungefähr das Vorjahresniveau von 493 Millionen Euro erreichen. Nach der Steuerreform in den USA erwarte Boss einen einmaligen, nicht zahlungswirksamen Aufwand von rund zwölf Millionen Euro.

Die Krise in der Bekleidungsindustrie hatte Hugo Boss 2015 gepackt. Vor allem in China und den USA büßte der Konzern damals ein. Langer verabschiedete sich zum großen Teil vom margenschwachen Großhandelsgeschäft in den USA und führte ein "konsequentes Kostenmanagement" ein. Zudem wird das Onlinegeschäft, das 2016 nur fünf Prozent der Gesamterlöse ausmachte, ausgebaut.

rtr