Bei der US-Internetfirma Box (WKN: A11 0YG) versucht der auch als Aktivist bekannte Investor Starboard Value mehr Einfluss zu nehmen und will im Verwaltungsrat vertreten sein. Die Verwaltung hingegen wehrt sich und hat die Beteiligungsfirma KKR mit einer umstrittenen Emission von Vorzugsaktien als möglichen weißen Ritter mit an Bord geholt. Die Transaktion war rund eine halbe Milliarde Dollar schwer und angesichts der hohen Liquidität der Firma unnötig. Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte, heißt es.
Das könnte, meinen Analysten, am Ende auch der Aktienkurs sein. Unbestritten ist: Box ist in einem spannenden Markt vertreten, der deutlich wachsen wird. Die in Kalifornien beheimatete Gesellschaft bietet Konzernen Hosting- Dienste und vor allem auch Cloud-Services über eine eigene Plattform an. Die Lösungen scheinen zu gefallen. Rund zwei Drittel der 500 größten US-Firmen nutzen die Dienste. Starboard, die rund 8,6 Prozent der Aktien hält, stieg vor gut zwei Jahren mit der Idee ein, dass das Unternehmen deutlich besser geführt werden könnte. Und das ist offensichtlich auch heute noch der Fall - sei es bei der Entwicklung von Umsatz und Gewinn oder auch beim Börsenkurs.
Seit dem Börsengang schnitt Box deutlich schlechter ab als Wettbewerber. Die Differenz zum Durchschnitt ist dabei in allen Bereichen sehr hoch, beim Kurs sind es etwa 160 Prozentpunkte, die der Wert schlechter abgeschnitten hat. Und diese Defizite sind durch den Aktivisteneinsatz nun öffentlich. Auch die aktuellen Verwaltungsräte sind unzufrieden mit der Entwicklung. Das wird den Druck hoch halten. Auch wenn Starboard im ersten Zug seine Leute nicht in den Verwaltungsrat bringen kann, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die großen Lücken zum Wettbewerb zumindest verringert werden. Das würde reichen, um dem Kurs auf die Sprünge zu helfen.