Als der Ölpreis zwischen 2014 und 2016 in die Knie ging, litt British Petrol enorm. Diese Zeiten scheinen vorbei zu sein, die Förderer und Verarbeiter des sogenannten schwarzen Goldes haben die Kosten stark gedrückt. Nach Expertenschätzungen arbeitet BP ab einem Ölpreis von 47 US-Dollar pro Barrel profitabel. Dank der Mengenregulierung der OPEC hat sich der Ölpreis jedoch wieder über der 50-Dollar-Marke eingependelt.
Um künftigen Krisen vorzubeugen, will Chef Bob Dudley diese Schwelle auf unter 40 Dollar pro Barrel senken. Aber nicht nur deshalb sieht es für BP in diesem und dem kommenden Jahr rosiger aus. Sieben neue Förderquellen, etwa in Ägypten und dem Oman, sollen bis Ende des Jahres in Betrieb gehen und dann täglich 800 000 Barrel zur Produktion von Anfang des Jahres rund 3,3 Millionen beisteuern. Schon im dritten Quartal ist die Menge an geförderten Öl gestiegen - was sich positiv auf die Bilanz auswirkte.
Zudem gehen die Kosten für die Aufarbeitung der "Deepwater Horizon"-Katastrophe von 2010 zurück. Über die Jahre muss BP dafür vor Steuern insgesamt 63,2 Milliarden Dollar an Aufwand verbuchen. 2016 belief sich die Summe noch auf fünf Milliarden Dollar. In diesem Jahr und dem kommenden Jahr sinkt der Betrag aber deutlich. Ab 2019 rechnet BP mit einem Betrag unter einer Milliarde Dollar.
Diese Einflussfaktoren machen sich im dritten Quartal bemerkbar: Europas zweitgrößter Ölkonzern nach Royal Dutch Shell meldete einen Gewinn von 1,77 Milliarden Dollar nach einem Gewinn von 1,62 Milliarden Dollar im Vorjahr. Der Umsatz lag bei 60,8 Milliarden Dollar nach 48 Milliarden Dollar im Vorjahr.
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Aktien von Ölunternehmen sind nichts für schwache Nerven. Ihre Performance richtet sich neben den fundamentalen Daten auch nach dem Ölpreis. Sinkt der Preis, leiden die Aktien, selbst wenn ein Unternehmen wie BP das verkraften würde. Doch der Preis ist unter anderem von den Beschlüssen der OPEC abhängig. Öffnet das Gremium der erdölexportierenden Länder die Schleusen, dürfte der Ölpreis einbrechen. Für die Aktie spricht aber die attraktive Dividendenrendite, ein stabiler Cashflow und die noch günstige Bewertung der Aktie.
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