Knapp ein Fünftel der Aktien ging an Privatanleger, darunter die eigenen Mitarbeiter und Investoren eines Startup-Fonds, der bereits zuvor bei Brain engagiert war.
Brain ist der erste Börsengang des Jahres in Frankfurt, wo die Papiere am nächsten Dienstag - dem Faschingsdienstag - zum ersten Mal notiert werden. Die erste Emission aus der Biotech-Branche an einer deutschen Börse seit Wilex 2006 war vom starken Abwärtstrend am Aktienmarkt überschattet worden. Das Unternehmen wird zum Emissionspreis mit knapp 150 Millionen Euro bewertet.
Die Unternehmerfamilie Putsch ("Recaro") aus Kaiserslautern, der Haupteigentümer von Brain, lässt ihre Beteiligung von 50,65 auf unter 50 Prozent rutschen. Sie kassiert mit dem Börsengang maximal eine Million Euro, bleibt aber auf einem Großteil ihrer als Platzierungsreserve bereitgestellten Aktien sitzen. Gut 21 Prozent an Brain sind künftig im Streubesitz. Begleitet wurde die Emission vom Wertpapierhändler Oddo Seydler.
Brain macht Enzyme, Mikroorganismen und andere Wirkstoffe für industrielle Anwendungen in der Chemie-, Kosmetik-, Nahrungsmittel- und Medizinindustrie nutzbar. Aus den Laboren das Unternehmens kommen etwa Enzyme, die Waschmittel auch bei niedrigen Temperaturen wirksam machen. Im Geschäftsjahr 2014/15 kam Brain bei einer Gesamtleistung von knapp 26 Millionen Euro auf einen operativen Verlust (Ebit) von 4,6 Millionen Euro.
Reuters