Die Essener wollen in diesem Jahr einen operativen Gewinn (bereinigtes Ebitda) von 1,0 bis 1,04 Milliarden Euro erzielen. Damit würden sie das Niveau des vergangenen Jahres halten oder leicht übertreffen.

Die Investmentbank Goldman Sachs zeigte sich davon angetan: "Es ist das dritte Mal seit Jahresbeginn, dass Brenntag mit Quartalszahlen positiv überrascht hat", schrieb Analyst Matija Gergolet in einem Kommentar. In Zeiten konjunktureller Schwäche beweise das Geschäftsmodell des Unternehmens Widerstandsfähigkeit. Der Experte schraubte die Gewinnerwartungen für die Jahre 2020 bis 2022 nach oben.

Weit nach oben geschraubt hatte sich zuletzt auch der Aktienkurs von Brenntag. Vom Tief im März bei unter 29 Euro nach dem weltweiten Corona-Börsencrash verdoppelte sich der Wert der Aktien nahezu. Und ließ den europäischen Chemiesektor deutlich hinter sich, dieser brachte es auf einen Anstieg von 66 Prozent.

Mit nunmehr weniger als dreieinhalb Monaten bis zum Jahresende sieht Analyst Christian Cohrs von Warburg Research das Unternehmen auf gutem Weg, das obere Ende der avisierten Gewinnspanne zu erreichen. "Vorausgesetzt, es kommt zu keiner starken wirtschaftlichen Abschwächung". Mit Spannung wartet der Experte nun auf den Kapitalmarkttag von Brenntag im November. Denn dann stelle der neue Firmenchef Christian Kohlpaintner die neue Strategie vor.

dpa-AFX