Die Ziele für das laufende Jahr konkretisierte Brenntag. Beim um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) peilt das Unternehmen 2017 zwischen 820 und 850 Millionen Euro an, nach 810 Millionen Euro im Vorjahr.
"Unsere Schätzung impliziert eine Verbesserung des Wachstums im zweiten Halbjahr 2017 und beruht auf den positiven Impuls, den wie derzeit sehen", schrieb Unternehmenschef Steven Holland in einem Brief an die Aktionäre. Am Aktienmarkt kam die Zwischenbilanz des Chemikalienhändlers nicht gut an. Die Aktien brachen um bis zu 7,8 Prozent auf ein Neun-Monats-Tief von 44,51 Euro ein. Damit hielten sie im Nebenwerte-Index MDax die rote Laterne und steuerten auf den größten Tagesverlust seit November 2015 zu.
Im zweiten Quartal kletterte der Umsatz auf 3,0 Milliarden Euro, nach rund 2,7 Milliarden Euro ein Jahr zuvor. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um 1,9 Prozent auf 219,8 Millionen Euro zu. Hier hatten Experten allerdings etwas mehr erwartet. Zum Plus steuerte nur das Nordamerika-Geschäft bei. Dabei profitierte das Unternehmen auch von den jüngsten Zukäufen. Einen deutlichen Gewinnrückgang verzeichnete Brenntag erneut in Lateinamerika. Dort trennte sich Brenntag nach verlustreichen Quartalen von seinem Venezuela-Geschäft.
Schlechter lief es für Brenntag auch in der Region EMEA, die Europa, den Nahen Osten und Afrika umfasst. Dabei belasteten weniger Arbeitstage bedingt durch Ostern und kräftige Nachfragerückgänge in einzelnen Geschäftsbereichen in Skandinavien. Nun will Brenntag in der Region gegensteuern und die Kosten in allen Bereichen senken. So will das Unternehmen ab 2018 jährlich acht Millionen Euro einsparen. Zunächst einmal kostet die Umsetzung des Sparprogramms aber etwa 25 Millionen Euro, die in der zweiten Jahreshälfte anfallen werden.
dpa-AFX/rtr