Rogers ist dafür bekannt, neben Standardwerten kontroverse Investmentchancen zu präsentieren. In diesem Jahr sind das Aktien von Macy’s.

Die Warenhauskette ist ein amerikanisches Urgestein. Die ersten Läden wurden vor mehr als 150 Jahren in New York eröffnet. Die hierzulande bekannteren Kaufhäuser von Bloomingdale’s gehören ebenfalls zur Gruppe. Laut Rogers betreibt Macy’s mehr als 800 Läden und setzt rund 27 Milliarden Dollar jährlich um. Die Kursentwicklung zeigt deutlich, dass die Aktie kein Überflieger ist. Der Jahresverlust beträgt in Dollar gerechnet fast 40 Prozent. Der Kurseinbruch hat zwei Gründe. Zum einen ist die Skepsis gegenüber dem stationären Einzelhandel groß. Zum anderen hat das Management die Gewinnprognose reduziert. Rogers rechnet damit, dass Macy’s im laufenden Geschäftsjahr (endet am 31. Januar) rund 3,80 Dollar je Aktie verdient. "Wahrscheinlich wird sich das auch im neuen Geschäftsjahr nicht ändern", glaubt er. Das Unternehmen zahlt aber eine ordentliche Dividende. Mit einer Rendite von über drei Prozent und einem KGV von knapp zehn sei die Aktie nicht teuer, sagt der Experte.

Wertvolle Immobilien als Kurstreiber



Rogers sieht zwei Kurskatalysatoren. So hat die Unternehmensleitung in den vergangenen Jahren viele Aktien zurückgekauft. Weil nun die Filialen reduziert werden, setzt das Unternehmen erhebliche Mittel frei und kann weiter Aktien zurückkaufen. Doch für einen richtigen Kursschub könnte laut Rogers ein Aktivist sorgen: Der Hedgefonds Starboard Value ist bei Macy’s eingestiegen und fordert die Abspaltung des Immobilienbereichs. Der Konzern besitzt einen großen Teil der Verkaufsflächen beziehungsweise sitzt auf langfristigen Mietverträgen zu günstigen Konditionen.

Teilweise liegen die Immobilien in Innenstädten und haben einen hohen Marktwert. Starboard hat errechnet, dass dieser bei mehr als 20 Milliarden Dollar liegen könne, sollten sie in eine eigene Gesellschaft ausgelagert und an die Aktionäre abgespalten werden. Die Differenz zum Börsenwert des gesamten Konzerns in Höhe von zwölf Milliarden Dollar ist erheblich. "Offensichtlich ist bei Macy’s viel mehr verborgen als in der Marktkapitalisierung zum Ausdruck kommt. Das Unternehmen wurde durch den Investor aufgeweckt und sucht nun nach Möglichkeiten für einen Wandel", sagt Rogers. Sicherlich wird der Kapitalmarkt jede Veränderung begrüßen. Und angesichts des niedrigen Aktienkurses sind zweistellige Kursgewinne möglich.