Die Verbraucherpreise stiegen im November gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,1 Prozent, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch in London mitteilte. Das ist die höchste Rate seit etwa zehn Jahren. Analysten hatten mit einer Teuerung von 4,8 Prozent gerechnet. Im Vormonat hatte die Rate noch deutlich niedriger bei 4,2 Prozent gelegen.
Getrieben wurde die Entwicklung laut ONS vor allem durch Transportkosten aufgrund höherer Preise für Kraftstoffe und Gebrauchtwagen. Ähnlich stark fiel der Beitrag von Ausgaben für das Wohnen und haushaltsnahe Dienstleistungen aus. Gedämpft wurde die Teuerung dagegen durch die Preisentwicklung in Restaurants und Hotels. Im Monatsvergleich erhöhten sich die gesamten Verbraucherpreise ebenfalls deutlich um 0,7 Prozent.
Die Entwicklung bringt die britische Notenbank in die Zwickmühle: Einerseits spricht die hohe Inflation für eine geldpolitische Reaktion, etwa in Form von Zinsanhebungen. Andererseits herrscht große Ungewissheit über die konjunkturelle Entwicklung aufgrund der neuen Corona-Variante Omikron. Der Arbeitsmarkt wiederum hat sich bis zuletzt trotz des Wegfalls staatlicher Hilfsprogramme erstaunlich gut entwickelt. Wie sich die Bank of England am Donnerstag nach ihrer Zinssitzung entscheiden wird, ist daher unter Experten nicht ganz sicher.
dpa-AFX