Warren Buffet setzte auf japanische Traditionsunternehmen und die Strategie zahlt sich aus. Von Valentin Redl

Warren Buffett ist bekannt für seine klugen Investitionen in US-amerikanische Unternehmen. Doch der Starinvestor hat wohl auch ein Auge für andere Märkte. Vor weniger als drei Jahren überraschte er viele Beobachter, als er Anteile an fünf japanischen Handelshäusern kaufte. Die Wette hat sich gelohnt: Buffetts Beteiligungen haben sich seitdem fast verdreifacht und sind heute rund 17 Milliarden Dollar wert.

Günstige Gelegenheit mit langfristiger Perspektive

Buffett erklärte seine Strategie diesen Mai auf der Hauptversammlung von Berkshire Hathaway. Er erklärte, dass die japanischen Firmen - Itochu, Marubeni, Mitsubishi, Mitsui und Sumitomo - “lächerlich” billig gewesen seien, als er sie erwarb. Außerdem lobte er ihre langfristige Ausrichtung und ihre Präsenz in vertrauten Branchen wie Energie, Metalle oder Lebensmittel. 

Rückenwind durch Reformen des japanischen Staats

Die Regierung drängte damals börsennotierte Unternehmen in Japan dazu, mehr Geld an die Aktionäre auszuschütten. Das steigert ihre Attraktivität für Investoren wie Berkshire immens. Zudem profitieren die Handelshäuser von der Erholung der Weltwirtschaft nach der Corona-Krise. Ihre Aktienkurse sind auf mehrjährige Höchststände gestiegen. Die fünf Player gehören nun zu Berkshires größten Positionen.

Warren Buffett hat einmal mehr bewiesen, dass er ein Gespür für gute Geschäfte hat. Dabei hat er nicht nur von günstigen Preisen und der positiven Entwicklungen profitiert, sondern auch von seinem eigenen Charme. Denn die Japaner schätzen seine Bescheidenheit und seinen Respekt für ihre Kultur.


Lesen Sie auch: Warren Buffetts Aktie Berkshire Hathaway an der Börse mit neuen Rekorden – Jetzt weiter kaufen?