Warren Buffett schwört auf sie: Burggraben-Aktien. Warum Marktführer wie Berkshire Hathaway, Ferrari und Walmart ihre Aktionäre mit unschlagbaren Vorteilen und Top-Renditen begeistern – und wie auch Sie davon profitieren können.

Für Angreifer einer Festung sollten Burggräben im Mittelalter ein kaum zu überwindendes Hindernis sein. Amerikas Anlegerlegende Warren Buffett machte das englische Wort für Burggraben, moat, an der Wall Street zum Synonym für schwer auszugleichende Vorteile dominierender Marktführer. Wirksame Burggräben im Geschäftsmodell eines Primus früh zu erkennen und Aktien des potenziellen Burggrabenkönigs, des „moat king“, möglichst günstig zu erwerben, begründet den außergewöhnlichen Erfolg von Buffetts Versicherungs- und Beteiligungskonzern Berkshire Hathaway. Für die drei großen nicht börsennotierten Versicherer des Konzerns, Geico, Berkshire Hathaway (BH) Primary und BH Reinsurance, der zu den  Top Fünf der weltweit größten Rückversicherer zählt, schufen Buffett und sein kongenialer Kompagnon Charlie Munger einen eigenen Burggraben: die Assekuranzfirmen haben Zugriff auf Berkshire Hathaways enormen Cashbestand: zum Ende des dritten Quartals gut 325 Milliarden Dollar. So können die Versicherer oft höhere Risiken eingehen als ihre börsennotierten Rivalen und dementsprechend höhere Margen für ihre Versicherungspolicen durchsetzen. Dank des Cashpools haben sie auch bei der Anlage der Versicherungsprämien am Kapitalmarkt größere Freiheiten als ihre streng regulierten börsennotierten Rivalen. Der Burggraben für die eignen Versicherer lohnt sich: Die Gruppe liefert regelmäßig rund 30 Prozent von Berkshire Hathaways operativem Gewinn.

Besser als der DAX auf Allzeithoch

Auf überdurchschnittliche und relativ stabile Wertsteigerungen bei Aktien von Unternehmen mit einem wirksamen Burggraben setzt auch das nun von BÖRSE ONLINE betreute Wikifolio Euro am Sonntag Moat Kings. Berkshire Hathaway ist mit einem Anteil von 5,7 Prozent aktuell die drittgrößte Position von 26 Investments, nach Walmart und Börsendienstleister S & P Global mit der renommierten Ratingagentur Standard & Poor’s (S & P). Das Zertifikat, mit dem Anleger an der Entwicklung des Moat-Kings-Portfolios beteiligt werden, lieferte seit Jahresbeginn gut 24 Prozent Wertzuwachs, klar mehr als die knapp 18 Prozent des DAX, der jüngst neue Allzeithochs erreichte. Über eine kostenlose Anmeldung bei wikifolio.com haben Anleger alle Transaktionen und die Wertentwicklung der einzelnen Positionen im Blick. BÖRSE ONLINE will die Inhaber des Zertifikats an den Wertzuwächsen der ausgewählten Marktführer durch große Entwicklungen in einer Branche oder bei Turnarounds angeschlagener Riesen beteiligen.

Wo sich Dominanz von Weltmarktführern für Anleger bezahlt macht

Einige Beispiele dafür: Die den Einzelhandel Amerikas dominierenden Konzerne Walmart und Costco Wholesale bauen ihre Dominanz beständig durch Innovationen aus. In der Pharmabranche haben die Diabetesbehandlungsriesen Eli Lilly und Novo Nordisk für das Peptidhormon -GLP-1, ursprünglich nur ein Wirkstoff zur Behandlung von Diabetes, mit Abnehmspritzen und künftig als Pillen einen Markt mit gigantischem Potenzial begründet. Roche ist ein potenziell erfolgreicher Aufsteiger in diesem Markt. Moat Kings im Techsektor sind die bekannten Riesen Alphabet, Apple,Amazon, Meta Platforms und Microsoft. Bei Chips sind es KI-Dominator Nvidia, Chiplithografie-Primus ASML und Synopsys, dessen Software und Patente als Werkzeuge in der Chipentwicklung unerlässlich sind, genauso wie Chipbaupläne von ARM Holdings.

Bei Airbus und Boeing, seit Kurzem im Wikifolio, setzt die Redaktion darauf, dass die Riesen, die mit prall gefüllten Auftragsbüchern ihren Markt beherrschen, die Probleme in ihren Lieferketten lösen. Amerikas angeschlagene Fliegerikone Boeing könnte Kelly Ortberg, seit September als Chef an Bord, in die Erfolgsspur lenken, was Larry Culp bei General Electric gelang. Von Culps Erfolg profitiert das Moat-Kings-Wikifolio mit GE Aerospace.

Ferrari - keine Spur von Autokrise

Luxussportwagenbauer Ferrari ist ein glänzender Börsenfavorit in schweren Zeiten für Autokonzerne und deren Zulieferer: Kaufzurückhaltung, Zölle, China, Elektro- und Hybridantriebe; nichts davon bremst den Sportwagenbauer im italienischen Maranello. Die Kunden zahlen auch die Rekordpreise für Ferraris neues Supercar F80. Der im Oktober vorgestellte, auf 799 Exemplare limitierte Sonderflitzer mit 1200 PS V6-Hybridmotor, ab 3,6 Millionen Euro zu haben, ist bereits ausverkauft. Mit Extras werden Kunden für den Flügeltürer, dessen Auslieferung Ende 2025 starten soll, deutlich mehr bezahlen. Beim Design wollte man nicht in der Nostalgie der Supercar-Vorgängermodelle schwelgen, sondern futuristisch und disruptiv sein, man habe sich am Flugzeugbau orientiert, schwärmt Chef-Vermarkter Enrico Galliera.

Ferrari kann sich Avantgarde leisten.Bei allen Modellen ist die Produktion bis 2026 ausverkauft. Der erste Elektroflitzer soll Ende 2025 vorgestellt werden. Mit Preisen ab 500 000 Euro ist es der teuerste der Welt. Mit den über 2,5 Milliarden Euro operativem Gewinn (Ebita), den Ferrari für dieses Jahr in Aussicht stellt, werden die Italiener Margen von mehr als 38 Prozent und pro Auto mehr als 180 000 Euro Gewinn einfahren, zwei weitere Bestmarken. Chef Benedetto Vigna, der 2021 vom französischen Chipkonzern STMicroelectronics kam, weiß auch, was die Klientel nicht will: Autonomes Fahren ist in Maranello kein Thema. Ferraris Aktionäre freuten sich seit Dezember 2015 über jährliche Wertzuwächse von rund 30 Prozent. Der Sportwagenbauer aus der Emilia Romagna, wo auch Rivale Lamborghini zu Hause ist, meistert seine Herausforderungen souverän.

Blackrock - zwei Megadeals in zwölf Monaten

Wie Marktführer ihren Burggraben einsetzen, um Veränderungen und große Trends mit maximalem Gewinn zu nutzen, weiß Blackrock-Chef Larry Fink. Der Branchenveteran an der Spitze des größten Vermögensverwalters brachte seine Firma mit zwei Megadeals in weniger als zwölf Monaten in aussichtsreichen Märkten außerhalb der Kapitalmärkte in Position. Das von Blackrock verwaltete Vermögen sind rund 11,5 Billionen Dollar. Zum Vergleich: Amerikas geschätzte Wirtschaftsleistung, das Bruttoinlandsprodukt (BIP) für 2024, liegt über 29 Bil-lionen Dollar. Vor wenigen Tagen meldete Blackrock den Zwölf-Milliarden-Dollar-Aktiendeal für den Kauf von HPS Investmentpartner. HPS ist ein Schwergewicht im Private-Credit-Geschäft der Finanzinvestoren, mit dem Private-Equity-Riesen den deutlich strenger regulierten Banken bei lukrativen Finanzierungen Marktanteile abjagen. Die drei HPS-Gründer sollen das Geschäft bei Blackrock weiterführen. Es ist ein ähnlich strukturierter Deal wie der Kauf des Finanzinvestors Global Infrastructure Partners, den Fink, wie bei HPS, nach einem privaten Treffen mit dem Gründer zu Jahresbeginn einfädelte. Mit den größten Übernahmen von Vermögensverwaltern ist Blackrock mit 600 Milliarden Dollar Private-Equity-Investments jetzt ein Schwergewicht in den Märkten von KKR und Blackstone.

Linde, Ex-DAX-Konzern als Burggrabenkönig an der Wall Street

Industriegasekonzern Linde, globaler Primus im 100-Milliarden-Dollar-Markt, den drei Konzerne, mit Linde, Air Liquide und der US-Konzern Air Products & Chemicals beherrschen, profitiert von den hohen Eintrittsbarrieren in sein Geschäft. Nach der Fusion mit US-Konkurrent Praxair ist nur noch ein Drittel von Lindes geschätzten 33,3 Milliarden Dollar Umsatz für 2024 abhängig von konjunkturellen Schwankungen. Mit Praxair hat sich auch die Profitabilität kontinuierlich verbessert. Auch bei geringerem Wachstum der Weltwirtschaft trauen Analysten Linde jährliche Gewinnsteigerungen von mehr als zehn Prozent zu. Weil zum Geschäft des Industriekonzerns schon immer auch sogenannter brauner Wasserstoff aus Erdgas gehörte, startet Linde mit geringen Risiken auch im Zukunftsmarkt grüner Wasserstoff aus erneuerbaren Energien in der ersten Reihe. Der Konzern hat im Anlagenbau seine eigenen Spezialisten und kooperiert bei den Elektrolyseuren zur Produktion des grünen Wasserstoffs mit dem britischen Hersteller ITM Power. Lindes beständige Gewinnsteigerungen werden zuverlässig mit Wertsteigerungen belohnt. Seit 2014 sind es im Schnitt knapp 18 Prozent pro Jahr.

Heimlicher Burggrabenkönig S&P Global

Weltweit bekannt ist der US-Börsen- und Finanzdienstleister S & P Global als Kreditbonitätsprimus Standard & Poor’s mit etwas mehr als 50 Prozent Marktanteil. Populär ist S & P Global auch mit Aktienindizes wie Wall Streets Bluechip Kursbarometer S & P 500. Kaum bekannt ist die breite Aufstellung und Dominanz des Unternehmens in lukrativen Spezial-märkten mit hohen Eintrittsbarrieren: Kreditratings und die Market Intelligence Sparte, eine Softwareplattform mit über 300 Analyse-Instrumenten, liefern jeweils mehr als 30 Prozent des Umsatzes. In der Analyse der Rohstoffmärkte ist S & P ebenfalls die Nummer 1 und nach dem Kauf von Marktforscher IHS auch in der Analyse des globalen Automarkts. Kein Unbekannter ist Amerikas größter Supermarktbetreiber Walmart mit mehr als 5200 Märkten im Inland und über 5400 Filialen im Ausland. Längst ist Walmart auch ein Technologiekonzern. Künstliche Intelligenz soll Kunden den Onlineeinkauf erleichtern. In Amerikas Onlinehandel ist der 1962 gegründete Familienkonzern der Waltons die Nummer 2 nach Amazon. Datenanalyse ist ein fester Bestandteil der Strategie, Werbung ist deshalb auch für Walmart nun ein lukrativer Markt.   

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Wikifolio Euro am Sonntag Moat Kings

Anlegende Warren Buffett bezeichnet besonders stabile und für Konkurrenten kaum einholbare Wettbewerbsvorteile eines Unternehmens als "economic moat".  Für das Wikifolio Euro am Sonntag Moat Kings hat die Redaktion Aktien aus verschiedenen Branchen nach diesem Kriterium ausgesucht. Mit dem entsprechenden Zertifikat auf das Wikifolio (WKN LS9SWT) können Anleger von der Wertentwicklung des Portfolios profitieren. Weitere Infos unter: www.wikifolio.com

Das Portfolio wurde von der Redaktion zusammengestellt und wird vom Autor dieses Artikels, Klaus Schachinger, der innerhalb des Verlags von Euro am Sonntag zu Börse Online wechselte, betreut. Die Gewichtung der einzelnen Aktien und die Zusammensetzung des Wikifolios können bei Bedarf angepasst werden. Die Börsenmedien AG und der Autor werden an den Verwaltungsgebühren für das Wikifolio beteiligt.

Hinweis auf Interessenskonflikte: Der Chefredakteur von BÖRSE ONLINE, Herr Jens Castner ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Berkshire Hathaway

Hinweis auf Interessenskonflikte: Der Vorstand der Börsenmedien AG, alleinige Gesellschafterin der Finanzen Verlag GmbH, Herr Bernd Förtsch ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia