Damals engagierten sich weltweit Anleger kurzzeitig stärker in Aktien aus ihren Heimtländern. Beim Dax lag der Anteil deutscher Investoren 2008 - auf dem Höhepunkt der Krise - bei fast 44 Prozent, während sie im Frühjahr 2014 nur 36,3 Prozent der Marktkapitalisierung des Leitindizes der Frankfurter Börse hielten.

Betrachtet man alle deutschen Aktiengesellschaften ergibt sich ein ähnliches Bild wie beim Dax. Laut Bundesbank befanden sich zuletzt 57 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung in den Händen ausländischer Investoren. Inländische Anleger hielten knapp 43 Prozent. Der Löwenanteil davon entfiel wie beim Dax auf institutionelle Investoren, also vor allem Investmentfonds, Banken, Versicherungen und Pensionskassen. Banken reduzierten seit Ausbruch der Krise ihre Aktivität am Kapitalmarkt in der Tendenz allerdings. In die Lücke stießen jedoch andere Profi-Anleger wie etwa Beteiligungsgesellschaften.

Der Anteil privater Aktionäre lag bei fast zwölf Prozent und damit - für Deutschland typisch - im internationalen Vergleich recht niedrig. Unter den ausländischen Investoren kam der weitaus größte Teil aus anderen EU-Ländern, gefolgt von den USA und der Schweiz. Während ausländische Investoren sich vor allem an großen Unternehmen über Aktien beteiligten, bevorzugten viele Privatanleger eher kleinere, regionale Aktiengesellschaften.

Hinter dem starken Engagement ausländischer Anleger am deutschen Aktienmarkt und im Dax vermutet die Bundesbank unter anderem den hohen, teils weltweiten Bekanntheitsgrad vieler in dem Index gelisteter deutscher Traditionsfirmen. Zum anderen ist es für Ausländer wegen der engmaschigen Beobachtung der Firmen durch Analysten und Medien hierzulande vergleichweise einfach, Informationen über die Firmen zu bekommen. Zudem weisen die Papiere vor allem im Dax eine hohe Liquidität auf, sie können also einfach und schnell gekauft, aber auch wieder verkauft werden.

Reuters