BVB-Aktie, Uniper & Dürr: Wo Top-Manager eingestiegen sind und wo sie in Deckung gehen
· Börse Online RedaktionBVB-Aufsichtsratsmitglied Bernd Geske, der nach Evonik als zweitgrößter Einzelaktionär gilt, hat im September seine Beteiligung am BVB weiter ausgebaut und für mehr als 262.000 Euro 60.000 Aktien des einzigen börsennotierten Fußballverein Deutschlands gekauft. Dadurch kommt er in den Genuss einer von 0,05 auf 0,06 Euro erhöhten Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr 2015/16. Eine entsprechende Meldung veröffentlichte das Unternehmen zwei Wochen zuvor. Die Hauptversammlung findet am 21. November statt.
Aus charttechnischer Sicht ging es mit der BVB-Aktie im Zuge guter sportlicher Leistungen vor allem in der zweiten Jahreshälfte deutlich bergauf. Mittlerweile befindet sie sich auf dem höchsten Niveau seit zwei Jahren. Besonders interessant: Im August wurde sowohl die mittelfristige 100-Tage- als auch die langfristige 200-Tage-Linie deutlich überwunden, was als starkes Kaufsignal gilt. Außerdem drehten beide Durchschnittslinien eindeutig nach oben, was Chartisten in der Regel als Trendwechselsignal interpretieren. Zur Vorsicht mahnt allerdings der Timingindikator Relative-Stärke-Index, der mit dem Unterschreiten der Marke von 70 Prozent zuletzt ein Verkaufssignal ausgelöst hat.
Auf Seite 2: Dürr - Massive Verkäufe in der Chefetage
Ralph Heuwing, der Finanzvorstand von Dürr, hat sich in der vergangenen Woche im Zuge von zwei Transaktionen von insgesamt 30.000 Aktien getrennt und ist dadurch um 2,3 Millionen Euro reicher geworden. Ende Februar ist Heuwing noch als Käufer in Erscheinung getreten und hat 10.000 Aktien zum Kurs von 52,97 Euro erworben. Die für diese Tranche erzielte Performance kann sich sehen lassen und beläuft sich für eine Haltedauer von lediglich neun Monaten auf "stramme" 46 Prozent.
Unter fundamentalen Aspekten scheint bei dem Spezialmaschinenbauer derzeit alles rund zu laufen. Auf die Anfang August vorgelegten Halbjahreszahlen reagierten die Börsianer leicht positiv, schließlich hob der Konzern seine Jahresprognosen für den Auftragseingang von 3,3 bis 3,6 Milliarden auf 3,5 bis 3,7 Milliarden an. Im ersten Halbjahr gab es zwar einen leichten Umsatzrückgang um 3,8 Prozent auf 1,707 Milliarden Euro zu beklagen, mit dem Vorsteuerergebnis EBIT ging es dennoch um 10,2 Prozent auf 119,0 Millionen Euro bergauf. Dadurch hat sich die EBIT-Marge von 6,1 auf 7,0 Prozent verbessert. Noch positiver entwickelte sich der Nettogewinn, der um 45 Prozent auf 77,8 Millionen Euro zugelegt hat.
Auf Seite 3: Erste Insiderkäufe bei Uniper
Die im September von E.ON durchgeführte Abspaltung der Tochter Uniper verlief etwas holprig. Gestartet am 12. September mit einem Erstkurs von 10,015 Euro rutschte der Titel mittlerweile in den zweistelligen Bereich ab. Bereits Mitte September haben drei Vorstände und ein Aufsichtsrat einen Vertrauensbeweis abgeliefert und Aktien des von ihnen geführten bzw. beaufsichtigten Unternehmens gekauft. Bei den insgesamt vier Vorständen haben die Herren Klaus Schäfer (CEO), Christopher Delbrück (CFO) und Eckhardt Rümmler (COO) insgesamt mehr als 470.000 Euro investiert. Aufsichtsrat Bernhard Reutersberg war nicht ganz so risikofreudig und kaufte "lediglich" 1.000 Uniper-Aktien für 10.240 Euro.
Analysten stehen dem neuen Wert auf dem deutschen Kurszettel übrigens relativ positiv gegenüber. Bereits sieben Analysehäuser haben ihr Urteil abgegeben, wobei fünf positive zwei neutralen Ratings gegenüberstanden. Negative Analystenurteile gab es bislang keine. Die dabei ausgesprochenen Kursziele reichten von 10,70 bis 16,00 Euro. Letzteres wurde von Macquarie Research ausgesprochen. Der zuständige Analyst rechnet für den Zeitraum 2016 bis 2020 mit einem durchschnittlichen Dividendenanstieg von 28 Prozent pro Jahr. Darüber dürften sich dann auch die oben erwähnten Unternehmensmanager sicherlich freuen.
Zum Autor:
Jörg Bernhard ist freier Journalist und hat sich in den vergangenen Jahren auf Zertifikate-, Rohstoff- und Edelmetallinvestments spezialisiert.