Paulson hält an der Gesellschaft rund 9,5 Prozent und schlüpft auch in die Rolle eines Aktivisten, der für das Unternehmen andere Pläne hat als das Management. Callon will den Wettbewerber Carrizo Oil & Gas übernehmen. Dieses Geschäft sieht Paulson als wertvernichtend an. Auf der Hauptversammlung will er gegen den Deal stimmen. Kann er genügend Mitstreiter hinter sich bringen, ist das eine recht spannende Ausgangsposition für die Aktie. Die hat nämlich seit Ankündigung des Deals kräftig an Wert verloren. Paulson schreibt den Verlust dem Umstand zu, dass die Aktionäre erheblich verwässert werden und das gebotene Aufgeld zu hoch sei.
"Es wird ein Unternehmenswert von rund 240 Millionen Dollar an die Aktionäre von Carrizo transferiert." Und damit noch nicht genug: Callon hat seine Bohrstellen im hochgeschätzten Permian-Becken. Deshalb wurde die Aktie auch hoch bewertet. Mit Carrizo, die anderswo unterwegs sind, geht die Prämie verloren. Paulson wehrt sich
und fordert das Management auf, den Verkauf der eigenen Firma in Erwägung zu ziehen. Würde Callon, deren Aktie auch hierzulande mit dünnen Umsätzen gehandelt wird, so bewertet wie der Durch- schnitt der Permian-Produzenten, kämen Paulsons Analysten bei ihrer Rechnung auf einen Wert von rund 6,70 Dollar. Das ist ein gutes Viertel mehr als der aktuelle Kurs, und darin ist noch keine Übernahmeprämie enthalten.