Die Aktie von Aurora Cannabis konnte von Mittwoch auf Donnerstag nicht nur eine zweistellige Kursexplosion feiern, sondern ebenfalls schwarze Zahlen schreiben. Zieht die ganze Branche jetzt mit?

Die Cannabis-Branche international und auch in Deutschland war im letzten Jahr an der Börse geprägt von vielen Aufs und Abs in der Kursentwicklung. Viele davon sind mit aufgeflammten oder enttäuschten Erwartungen über die Chancen des Sektors verknüpft. 

Die jüngste Kursexplosion des kanadischen Unternehmens Aurora Cannabis hängt aber vor allem mit Fundamentaldaten zusammen, die im Zuge der neuen Geschäftszahlen des Konzerns bekannt wurden. So erzielte Aurora einen Nettoumsatz von 88,2 Millionen CAD (Kanadische Dollar) und verzeichnete damit einen Anstieg um 37 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dabei erreichte der Nettoumsatz mit medizinischem Cannabis mit einem Plus von 51 Prozent einen Rekordwert. Außerdem verzeichnete das Unternehmen im letzten Quartal erstmals einen positiven freien Cashflow in Höhe von 27,4 Milliarden Dollar. Das völlig schuldenfreie Cannabisgeschäft versetzte Anleger folgerichtig in Ekstase.

Aurora Cannabis an der Börse so high wie nie

"Dieses Quartal war für Aurora ein Rekordquartal. Wir haben historische Höchststände beim weltweiten Nettoumsatz aus medizinischem Cannabis, beim Nettogewinn, beim bereinigten EBITDA und beim freien Cashflow erreicht. Diese Erfolge unterstreichen unsere Führungsrolle in der globalen Cannabisindustrie und zeigen, dass wir uns weiterhin von der Konkurrenz abheben“, teilte Aurora-CEO Miguel Martin mit. 

An der Börse stieg das Papier nach den Zahlen um sagenhafte 45 Prozent. Laut dem Unternehmen soll zudem das Umsatzwachstum im gesamten Sektor anhalten.

AURORA CANNABIS INC. REGISTERED SHARES O.N. (WKN: A4ZZ0W)

Lohnt sich für Anleger jetzt der Einstieg bei den Cannabis-Aktien

Im Zuge der Kursexplosion bei Aurora Cannabis eskalierten auch die Papiere des Wettbewerbers Canopy Growth, die um bis zu 22 Prozent in die Höhe schnellten. Der Konkurrent wir am morgigen Freitag sein Zahlenwerk vorstellen und einige Aktionäre scheinen hier das positive Momentum ausnutzen zu wollen.

Anleger sollten sich eine Investition in den Sektor trotz der Signalwirkung aber weiter gut überlegen. Das in den USA angestoßene „Rescheduling“, also die Herabstufung der Droge Cannabis in eine niedrigere Risikostufe, ist noch nicht abgeschlossen. Und für deutsche Player könnten die Neuwahlen zum Problem werden. Denn unter anderem in dem Wahlprogramm der CDU steht die Rücknahme der Cannabis-Teillegalisierung. Es bleibt also spannend und ein Platz an der Seitenlinie ist für langfristig orientierte Anleger weiterhin die bessere Wahl.

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