Vorbei sind also die Zeiten, in denen das grüne Kraut als Killergras und Einstiegsdroge verteufelt wurde. Vielmehr rückt das medizinische Potenzial von Cannabis immer mehr in den Vordergrund. Beispielsweise werden dem aus Hanfblüten gewonnenen Stoff "CBD" entzündungshemmende, schmerzlindernde und blutzuckersenkende Eigenschaften eingeräumt. In 23 Bundesstaaten der USA ist der Einsatz von Cannabis zu gesundheitlichen Zwecken bereits erlaubt.

In Kanada wurde Cannabis dieses Jahr als Freizeitdroge freigegeben. Ab Mitte 2019 sollen dann sogar essbare Marihuanaprodukte zugelassen werden. Egal, ob Lebensmittelbranche, die Tabak- oder Pharmaindustrie, zahlreiche Unternehmen haben es auf die Zutat abgesehen. Nach Prognosen von Constellation Brands könnte der legale Handel mit Cannabisprodukten in den kommenden 15 Jahren von derzeit rund 14 auf mehr als 200 Milliarden US-Dollar in die Höhe schnellen. Bei diesen Aussichten wundert es nicht, dass an der Börse eine Art "Goldgräberstimmung" ausgebrochen ist.

Nichts für schwache Nerven



Doch gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren. Die Branche ist noch relativ jung, und es ist schwer vorherzusagen, welche Firmen sich langfristig durchsetzen werden. Daher sollten Anleger ihre Investitionssumme dem hohen Risiko anpassen.

Am Marihuanaboom können sich Anleger nun mit dem Cannabis Total Opportunity Index beteiligen. "Dieser bietet einen ausgewogenen Ansatz für Anleger, die das potenzielle Wachstum und die hohen Erträge im legalisierten Cannabissektor nutzen wollen", sagt Chefstratege Peter Rosenstreich vom Indexanbieter Swissquote. Positiv ist, dass es sich dabei um ein aktiv verwaltetes Portfolio handelt, alle drei Monate wird umgeschichtet. "Der Index investiert über Firmen hinaus, die Cannabis nur anbauen und vertreiben", erklärt Rosenstreich. Ebenso wichtig sind seiner Ansicht nach die Entwicklung von Produkten, Technologien und Dienstleistungen. Trotz des aufwendigen Prozesses wird nur eine Gebühr von 0,7 Prozent per annum fällig.