Am 3. November wurde in den USA nicht nur ein neuer Präsident gewählt. In vier Bundesstaaten stimmten die Bürger auch darüber ab, ob die Nutzung von Cannabis für medizinische Zwecke sowie den privaten Gebrauch legalisiert werden sollte. In Arizona, New Jersey, Montana und South Dakota ergaben sich klare Mehrheiten für beide Varianten. Laut einem Bericht von U. S. News kann im kommenden Jahr in 36 Bundesstaaten sowie in Puerto Rico Marihuana medizinisch eingesetzt werden. In 15 Staaten dürfen Erwachsene den grünen Rohstoff erwerben und konsumieren. Laut dem Analysehaus New Frontier Data wird durch die doppelte Freigabe in den vier Staaten der Marihuanamarkt in den USA bis zum Jahr 2025 um neun Milliarden Dollar auf rund 31 Milliarden Dollar wachsen.
Co-Chefin für Cannabis
Gut möglich, dass die Prognose nach oben korrigiert werden muss. Denn weitere Bundesstaaten erwägen die Freigabe, auch weil sie dadurch Steuereinnahmen generieren. Die Regierung von Kalifornien beispielsweise freute sich im zweiten Quartal dieses Jahres über Einnahmen in Höhe von 208 Millionen Dollar. Auf Bundesebene gelten jedoch sowohl der Genuss von Marihuana als auch medizinisches Cannabis weiterhin als illegal. Das stellt Cannabisunternehmen vor Probleme, unter anderem dürfen Banken ihnen keine Kredite für Investitionen gewähren. Auch Versicherungen dürfen sich nicht engagieren. Nun aber zeichnet sich eine Wende ab. Die künftige Vizepräsidentin Kamala Harris jedenfalls hat sich während des Wahlkampfs für eine Reform auf Bundesebene stark gemacht.
Anleger, die Cannabischancen nutzen wollen, investieren in den von der britischen Gesellschaft hanETF im Januar dieses Jahres aufgelegten Medical Cannabis and Wellness ETF. Der Exchange Traded Fund bildet die Wertentwicklung des von Solactive entwickelten Medical Cannabis and Wellness Equity Index ab. Das Börsenbarometer umfasst aktuell 19 Unternehmen, die Cannabis ausschließlich für medizinische Zwecke produzieren, wie etwa Arena Pharmaceuticals. Im Index finden sich auch Unternehmen wie Grow Generation Corp, die Equipment zur Produktion von medizinischem Cannabis bereitstellen.
Mit 86 Prozent bilden US-Unternehmen den Schwerpunkt im Index, hinzu kommen Firmen aus Großbritannien und Kanada. Seit Auflage Ende November 2018 verlor der Hanfindex rund 19 Prozent, seit Jahresanfang legte er um 13 Prozent zu. Cannabis-Aktien erscheinen langfristig aussichtsreich. Heftige Schwankungen sind jedoch möglich, insbesondere dann, wenn die