Der 750-Millionen-Dollar-Deal sollte mit Barmitteln und Aktien bezahlt werden. Laut Icahn wäre das Geschäft wertvernichtend gewesen. Immerhin betrug das Aufgeld nach seinen Berechnungen 75 Prozent. Weil das auch andere größere Aktionäre so sahen und das Geschäft bei der für März geplanten Aktionärsversammlung keine Mehrheit gefunden hätte, musste der Verwaltungsrat zurückrudern. Doch damit ist Icahn noch nicht zufrieden. Er will nicht weniger als eine Neuaufstellung der Ölfirma aus Oklahoma.

Die Historie unterstützt diese Forderung. Sandridge wurde 2005 von Tom Ward gegründet - der auch einer der Mitgründer von Chesapeake Energy war, einer recht großen Öl- und Gasfirma, an der Icahn beteiligt ist. Nach Fehlschlägen musste Ward 2013 zurücktreten. Nachfolger James Bennett machte es nicht besser. Am Ende musste Gläubigerschutz beantragt werden. Nach der Reorganisation wurde die Aktie 2016 wieder notiert. Bennett hat die Umstrukturierung überlebt.

Mehr Kontrolle des Managements



"Nach der Insolvenz hat das Management versprochen, die Bilanz zu schützen, die Kosten zu senken und die bedeutenden Vorkommen ordentlich abzubauen", sagt Icahn. Der Deal hingegen wäre genau das Gegenteil gewesen. Zudem habe sich Firmenchef Bennett mithilfe des Verwaltungsrats in den vergangenen Jahren 50 Millionen Dollar zugeschanzt, während die Aktionäre die Zeche gezahlt haben."Ohne Vertretung der größten Aktionäre im Verwaltungsrat kann nicht gewährleistet werden, dass diese Fehler nicht wieder gemacht werden", sagt Icahn.

Deshalb fordert er, dass zwei der fünf Verwaltungsräte von Aktionären besetzt werden. Zudem sollen für Entscheidungen zu Firmenkäufen und Managementgehältern mindestens vier Stimmen erforderlich sein. Angesichts der Stimmrechtsverhältnisse dürfte sich der Investor wohl durchsetzen. Icahn sieht bei der Aktie offensichtlich noch einiges Potenzial. Die Ausgangsbedingungen für höhere Notierungen sind auf jeden Fall nicht schlecht. Der Kurs der Aktie hat seit dem Relisting 2016 einiges an Wert verloren. Gleichzeitig ist aber der Ölpreis um 50 Prozent gestiegen. Allein daraus ergibt sich Aufholpotenzial. Die Aktie, die auch mit kleinen Umsätzen in Deutschland gehandelt wird, kann künftig stark schwanken. Deshalb wagen sich eher risikobereite Anleger in Icahns Windschatten.