Sollten Sie auch verkaufen oder gerade deswegen zuschlagen? Die bekannte Investorin Cathie Wood hat gerade für über 20 Millionen US-Dollar Aktien eines bekannten Tech-Unternehmens verkauft. Was sind die Gründe?
Die bullische Investoren Cathie Wood ist eigentlich vor allem für ihre spektakulären und meist auch riskanten Käufe bekannt. Und wenn sie dann doch mal verkauft, dann geschieht das in aller Regel deswegen, weil sie Gewinne mitnehmen möchte.
Nun sticht jedoch einer ihrer Verkäufe besonders hervor und da diese bekannte Tech-Aktie zuletzt vor allem gecrasht ist, kann es sich hier wohl eher nicht um Gewinnmitnahmen handeln. Hat die 68-jährige ihren Glauben in diese Aktie also verloren?
Von dieser gecrashten und bekannten Tech-Aktie verkauft Cathie Wood Aktien in Millionenhöhe
Der von Cathie Wood aktiv gemanagte ARK Disruptive Innovation ETF gilt als das Flaggschiff Produkt ihrer Firma ARK Invest. Und beim Blick auf die neusten Trades des ETFs fällt auf: Cathie Wood verkaufte allein im Juli über 360.000 Aktien in Höhe von über 20 Millionen US-Dollar des Techunternehmens Zoom Video Communications. Zudem verkauft sie von dieser Aktie bereits das ganze Jahr über Aktien, doch die Verkäufe im Juli stachen besonders hervor.
Es verwundert nicht: Seit Jahresanfang liegt die Aktie rund 16 Prozent im Minus und von ihrem Höchststand 2020, als die Aktie bei 568 US-Dollar und stand, liegt sie nun rund 90 Prozent entfernt.
Zoom bietet eine „KI-gestützte Kollaborations-Plattform für modernes Arbeiten“ an und wurde 2011 gegründet. Der Börsengang erfolgte im Jahr 2019. Besonders während der Corona-Pandemie konnte das Unternehmen stark profitieren und wachsen, da sich die Arbeit zunehmend nach Hause verlagerte. Doch auch große Unternehmen wie Microsoft und Google Mutter Alphabet ergriffen diese Geschäftschance und machten Zoom damit enorme Konkurrenz. Dies stellt Anleger vor die Frage, ob es daher überhaupt Sinn macht auf Zoom statt auf einen Branchengiganten wie etwa Microsoft zu setzen, denn die Frage ist, ob Zoom es schafft, sich langfristig hier durchsetzen zu können.
Lohnt sich der Kauf der Zoom-Aktie?
Immerhin schafft es und das Unternehmen im ersten Quartal jedoch wieder zu überzeugen und konnte den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr über 3 Prozent steigern. Der operative Cash Flow stieg außerdem über 40 Prozent und es erfolgte ein Rückkauf von 2,4 Millionen Stammaktien.
Auch scheint Wood die Aktie noch nicht gänzlich aufgegeben zu haben. Denn auch, wenn sie die Papiere deutlich reduzierte, so nimmt Zoom noch immer die 24 größte Position (von 33) im ARK ETF mit einer Gewichtung von 1,51 Prozent ein und Wood besitzt insgesamt noch 1,7 Millionen Aktien in diesem ETF.
Die Umsatzaussichten können mit denen von Microsoft aber nicht mithalten. So erwarten Analysten im Schnitt für dieses und für nächstes Geschäftsjahr nur ein niedriges einstelliges Wachstum. Dafür könnte aber der Gewinn je Aktie von 2,22 US-Dollar im Vorjahr auf 5,04 US-Dollar ansteigen. Die Mehrheit der Analysten rät zum Halten der Aktie, sieht mit einem Kursziel von 75 US-Dollar aber 27 Prozent Kurschance. Dennoch wirkt die Microsoft-Aktie hier wie die attraktivere Wahl.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Microsoft.