Der operative Gewinn (Ebitda) fiel um 13,1 Prozent auf 20,9 Millionen Euro, wie das im Nebenwerte-Segment SDax notierte Unternehmen am Dienstag mitteilte. Die Erlöse schrumpften um 8,3 Prozent auf 90,7 Millionen Euro. Der Rückgang fiel damit stärker aus als von Analysten erwartet. Unter dem Strich stieg der Gewinn dank eines deutlich geringeren Steueraufwands jedoch um 32,1 Prozent auf 9,5 Millionen Euro. Beim Überschuss schnitt der Konzern besser ab als von Experten erwartet.

Nach anfänglichen Kursverlusten von fünf Prozent pendelten sich die CAToil-Papiere bei 19 Euro auf dem Niveau des Vortages ein.

Firmenchef Manfred Kastner sprach von einem herausfordernden, aber erfolgreichen ersten Quartal. "Mit dem klaren Ziel vor Augen, nachhaltig profitabel zu wachsen, halten wir an unserem Ausblick für 2014 fest", sagte er. Bei einem Umsatz von 420 bis 450 Millionen Euro werde unverändert mit einem Ebitda von 113 bis 121 Millionen Euro gerechnet. Der Prognose liegt ein durchschnittlicher Rubel-Euro-Wechselkurs von 48 zugrunde. Aktuell bekommt man für einen Euro knapp 47 Rubel. CAToil bohrt für große Ölkonzerne wie Gazprom, Lukoil oder Rosneft hauptsächlich in Russland und Kasachstan Ölfelder an. Die Nachfrage der Kunden sei solide und die Orderbücher gut gefüllt.

Zu schaffen macht der Firma die Abwertung der russischen Währung gegenüber dem Euro, da dies die Einnahmen in den Schlüsselmärkten nach der Umrechnung schmälert. "Die Entwicklung des Rubel ist etwas, was ich mir sehr genau ansehe", räumte Finanzchef Ronald Harder bereits Ende April in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters ein.. Darüber hinaus machten CAToil im Januar und Februar auch extrem niedrige Temperaturen in Westsibirien zu schaffen, die zu einer ungewöhnlich hohen Anzahl an Ausfalltagen führten.

Reuters

Einschätzung der Redaktion:

Herber Dämpfer für die Kursfantasie der C.A.T Oil Aktie, die während der vergangenen Woche ein starkes Comeback absolviert hatte. Trotz der ungebrochenen Zuversicht des Vorstands fielen Umsatz und operatives Ergebnis (Ebitda) während der ersten drei Monate des Jahres deutlich schwächer aus, als von Analysten erwartet. Doch obwohl die Aktie im vorbörslichen Handel ein Minus von sechs Prozent verbuchte, fielen die Gewinnmitnahmen im regulärem Handel deutlich niedriger aus. Die Tatsache, dass Anleger die schwache Quartalsbilanz so schnell abhaken, ist aus Sicht der Redaktion ein Signal zur Vorsicht. Verspätete, stärkere Gewinnmitnahmen, sind jetzt wahrscheinlich. Wir ändern unser Votum deshalb von "Kaufen" auf "Beobachten".

Klaus Schachinger