Die im MDax notierte Ceconomy-Aktie sank am Freitag bis Mittag um 11 Prozent auf 11,61 Euro. Der Kursrutsch zehrte fast die gesamten Gewinne der Rally seit Mitte Dezember vergangenen Jahres auf. Der Ergebnisrückgang kam für die Anleger überraschend. Kritik gab es auch an der Informationspolitik des Unternehmens. Aus Sicht von JPMorgan-Analystin Georgina Johanan dürften sich Investoren vor allem daran stören, dass das Unternehmen erst Mitte Dezember über das vergangene Geschäftsjahr 2016/2017 berichtet hat und damit deutlich nach dem "Black Friday" am 24. November, schrieb sie in einem Kommentar.

Dieser Tag nach dem amerikanischen Thanksgiving-Fest markiert in den USA traditionell den Start in die Weihnachtssaison. Händler gewähren an diesem Tag und dem sich anschließenden Wochenende kräftige Preisnachlässe. Seit einigen Jahren wird dieser Tag auch hierzulande immer heftiger beworben und erfreut sich bei Schnäppchenjägern wachsender Beliebtheit.

Ceconomy zufolge sorgten die vorgezogenen Umsätze im November dafür, dass sich das Geschäft im Dezember schlechter entwickelte als erwartet. Entsprechend blieben die Lager voll. Das Unternehmen musste zudem Kosten für den Aufbau der Ceconomy-Holding verkraften. Hinzu gesellten sich buchhalterische Effekte. Beim Umsatz kam der Elektronikhändler nur mäßig voran. Dieser stieg im Quartal um 0,6 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro. Die Analysten hatten im Schnitt mit Erlösen in Höhe von gut 7 Milliarden Euro und einem Ebit von 317 Millionen Euro gerechnet. Die vollständige Bilanz will Ceconomy am 9. Februar vorlegen.

Das erste Quartal mit dem Weihnachtsgeschäft ist für den Konzern das wichtigste des gesamten Jahres. Auf diese Periode entfallen Börsianern zufolge rund 60 Prozent des Gesamtergebnisses. Daher könne es nun schwer werden, die Jahresziele zu erreichen, hieß es am Markt. Ceconomy zeigte sich zuversichtlich, dies aufgrund der laufenden operativen Verbesserungen dennoch zu schaffen. Beim Ebit traut sich das Unternehmen nach wie vor einen Zuwachs im mittleren einstelligen Prozentbereich zu. Der Umsatz soll leicht steigen.

Die Hoffnungen ruhen dabei vor allem auf der Region West- und Südeuropa. Ceconomy ist aus der Aufspaltung der früheren Metro Group hervorgegangen und steht seit Juli auf eigenen Beinen. Im Kern besteht das Unternehmen aus den Elektronikketten Media Markt und Saturn. Hinzu kommen noch andere Geschäfte, etwa ein Reparaturservice und die Vermarktung von Kundendaten

dpa-AFX