Sollte Kellerhals tatsächlich bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) Anzeige erstattet haben, "werden wir die Behörde nach Kräften unterstützen." Eine offizielle Bestätigung für eine Anzeige liege ihm allerdings noch nicht vor.
Haas betonte, es gebe bei Kellerhals "eine skurrile Aktion nach der anderen." Die Behauptung, Ceconomy dürfe sich nicht an Unternehmen mit über 25 Prozent beteiligen, sei falsch. Die Satzung beschränke Ceconomy allein in Deutschland bei Übernahmen. Ceconomy hatte sich jüngst für 452 Millionen Euro einen Anteil von 24 Prozent an Fnac Darty gesichert.
Die "WirtschaftsWoche" hatte zuvor berichtet, Großaktionär Kellerhals habe bei der BaFin wegen des Verdachts auf Marktmanipulation Anzeige erstattet. Hätten Investoren gewusst, dass Ceconomy nicht mehr als 25 Prozent an der Firma kaufen dürfe, wäre die Aktie nicht so stark gestiegen, soll es demnach zur Begründung der Anzeige heißen.
RÜCKENWIND DURCH ONLINE-HANDEL
Der aus der "alten" Metro hervorgegangene Elektronikhändler Ceconomy hat mit seinen Fachmärkten MediaMarkt und Saturn im dritten Quartal dank anziehender Onlinegeschäfte mehr erlöst. Im Zeitraum April bis Juni legte der Umsatz um 1,1 Prozent auf 4,74 Milliarden Euro zu, wie Firmenchef Pieter Haas am Donnerstag mitteilte. Der operative Verlust vor Sonderfaktoren verringerte sich auf 61 Millionen Euro nach einem Minus von 83 Millionen vor Jahresfrist.
Für das Gesamtjahr kündigte Ceconomy-Chef Haas leichte Zuwächse beim flächenbereinigten Umsatz und Ebit vor Sonderfaktoren an.
Die "alte" Metro hatte sich im Juli aufgespalten in einen Lebensmittel- und einen Elektronikhändler. Der Elektronikhändler Ceconomy ist bereits im MDax notiert. Die "neue" Metro hat gute Chancen ebenfalls in den Nebenwerteindex aufzusteigen, über dessen neue Zusammensetzung routinemäßig kommende Woche entschieden wird.
rtr