Die Erlöse schrumpften im ersten Quartal (per Ende Dezember) auf 6,9 (7,5 im Vorjahreszeitraum) Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) gab rund ein Fünftel auf 274 (346) Millionen Euro nach, wie der SDax-Konzern Ceconomy am Montag mitteilte. Analysten hatten sich hier einen geringeren Rückgang erhofft. Unter dem Strich verdiente Ceconomy mit 122 Millionen Euro ebenfalls rund 20 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Im Vorjahresquartal hatte Ceconomy nach Aufhebung von Corona-Einschränkungen eine Art "Sonderkonjunktur" verzeichnet.
Belastet hatte im ersten Quartal vor allem die sinkende Konsumlaune wegen der hohen Inflationsrate sowie erneuten Restriktionen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Zudem sah sich der Elektronikhändler mit Engpässen in den internationalen Lieferketten konfrontiert. Zwar habe das Unternehmen frühzeitig die Bestände aufgestockt - die Nachfrage in bestimmten Kategorien wie Tablets oder Smartphones hätte jedoch nicht gedeckt werden können.
Der Anteil dieses Online-Geschäfts am Gesamtumsatz liegt nun bei rund 27,5 Prozent. Die Erlöse in dem Bereich gaben allerdings um 16,5 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro nach. Insgesamt sei das Niveau vor der Pandemie jedoch übertroffen worden, wie der Konzern mitteilte. "Gemessen an den Umständen sind wir solide in das neue Geschäftsjahr gestartet", kommentierte Vorstandschef Karsten Wildberger die Zahlen. Seit Mitte Dezember zeige der Trend nach oben.
Ausblick wird beibehalten
Den Ausblick für das Geschäftsjahr bekräftigte die Düsseldorfer Holding. Ceconomy erwartet weiter ein leichtes bereinigtes Umsatzplus sowie eine sehr deutliche Verbesserung des bereinigten Ebit. Finanzvorstand Florian Wieser wies in dem Zuge auf eine gewisse Volatilität hin, auf die man sich einstellen müsse. Sobald über die Rahmenbedingungen mehr Klarheit herrsche, werde Ceconomy die Prognose präzisieren.
Einschätzung zur Ceconomy-Aktie
Anleger zeigten sich am Montag von den Quartalszahlen des Elektronikhändlers Ceconomy enttäuscht. Die Aktie startete mit einem Minus von 3,5 Prozent in den Handel und sackte damit auf den tiefsten Stand seit Mitte Dezember. Zeitweise verlor die Aktie um mehr als fünf Prozent, konnte im Laufe des Vormittags einen Teil der Verluste wieder aufholen. Am späten Vormittag notierte das Papier etwa 1,2 Prozent schwächer bei 3,81 Euro.
Ceconomy habe schlechter als erwartet abgeschnitten, sagte ein Börsianer. Zwar sei der Ausblick beibehalten worden, doch Aufwärtspotenzial für die Aktien sei derzeit nicht erkennbar. Über 4,10 Euro kam der Kurs in diesem Jahr bislang kaum hinaus.
Auch aus Sicht von Jella Benner-Heinacher, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz) seien die Zahlen von Ceconomy enttäuschend ausgefallen. Grundsätzlich seien die Aussichten für die Aktionäre für das laufende Geschäftsjahr allerdings nicht wirklich schlecht, da zumindest der Ausblick beibehalten wurde. Die am Mittwoch stattfindende Hauptversammlung (HV) der Gesellschaft wird die Zahlung der ausgefallenen Vorzugsdividenden von 2017/18 bis einschließlich 2020/21 vorschlagen. Die Stamm-Aktionäre sollen 17 Cent für das letzte Geschäftsjahr erhalten.
Die Zahlen zum ersten Quartal konnten nicht überzeugen. Die Prognose wurde zwar beibehalten, jedoch zeichnet sich eine gewisse Volatilität ab. Wir raten, das Papier vorerst von der Seitenlinie aus zu beobachten.
iw/rtr/dpa-AFX