Mit dem Vollzug der Transaktion wird Ceconomy alleiniger Gesellschafter der größten deutschen Elektronikmarkt-Ketten Media-Markt und Saturn. Im Gegenzug wird der bisherige MediaMarktSaturn-Minderheitsaktionär Convergenta ein Ankeraktionär von Ceconomy. "Der Gesellschafterstreit, der Ceconomy und MediaMarktSaturn fast zehn Jahre lang belastet und eine Menge Geld gekostet hat, ist Geschichte", sagte Wildberger.
Die außerordentliche Hauptversammlung war nötig geworden, nachdem der erste Anlauf zur Vereinfachung der Konzernstruktur wegen Aktionärsklagen im vergangenen Jahr ins Stocken geraten war. Denn eigentlich sollte der Minderheitsanteil von 22 Prozent, den die Familienholding Convergenta des verstorbenen MediaMarkt-Mitbegründers Erich Kellerhals an MSH hält, bereits bis Ende des vergangenen Sommers an Ceconomy gehen.
Convergenta soll künftig mit rund 26 Prozent Ankeraktionär bei Ceconomy werden, durch Wandelschuldverschreibungen kann die Kellerhals-Holding die Beteiligung auf knapp 30 Prozent aufstocken.
Unterdessen bekommt auch Ceconomy den Angriff Russlands auf die Ukraine zu spüren. So sucht das Unternehmen nach Lösungen für seine russische Beteiligung M.video. "Wir prüfen gerade verschiedene Optionen", sagte Konzernchef Wildberger. Ceconomy hält 15 Prozent an dem börsennotierten Elektronikhändler. "Der Zugang zu den Anteilen und die Ausübung unserer Rechte daraus ist erheblich eingeschränkt."
Börse Online Einschätzung zur Ceconomy-Aktie
Während sich die Einbußen in Russland in Grenzen halten, sollten künftig die Vorteile der geplanten neuen Firmenstruktur überwiegen. Die neue Gesellschafterstruktur wird außerdem die Nutzung steuerlicher Verlustvorträge ermöglichen und die Verwaltungskosten des Elektronik-Händlers reduzieren. Längerfristig sollte sich das auch in der Bilanz von Ceconomy positiv bemerkbar machen.
Kurzfristig dümpelt die Ceconomy-Aktie weiterhin seitwärts. Am Mittwoch zeigt sich der SDax-Wert in abgeschwächtem Umfeld kaum verändert bei 3,37 Euro. Eine Verbesserung der charttechnischen Lage ergäbe sich erst nach Überwindung der 200-Tage-Linie, die aktuell bei 3,78 Euro verläuft (siehe Chart). Bis dahin sollten Anleger mit Käufen abwarten.
mmr mit dpa