Die Spekulationen auf eine Fusion der beiden Großbanken hatten sich nie erfüllt. Cerberus hielt bisher drei Prozent an der Deutschen Bank und fünf Prozent an der Commerzbank. Nach der Platzierung, die dem US-Investor 443 Millionen Euro einbrachte, sinkt seine Deutsche-Bank-Beteiligung auf zwei Prozent und die an der Commerzbank auf drei Prozent.
Das dürfte nicht der letzte Schritt sein: Der beauftragten Bank zufolge legt sich Cerberus nur auf eine Frist von 45 Tagen fest, in denen er keine weiteren Aktienpakete beider Banken auf den Markt werfen will. Normal sind Haltefristen von mindestens drei Monaten. Der fast gleichzeitige Einstieg von Cerberus bei der Deutschen Bank und der Commerzbank hatte Erwartungen auf eine Fusion der beiden Geldhäuser geweckt. Laut Medienberichten hatte Cerberus zuletzt auch die Bemühungen der Bundesregierung um einen Zusammenschluss unterstützt. Doch die Vorstände gaben die Pläne rasch wieder auf. Noch im Herbst hatte Cerberus laut "Handelsblatt" eine Übernahme des Staatsanteils von gut 15 Prozent an der Commerzbank erwogen.
Im Sommer 2020 hatten Commerzbank-Chef Martin Zielke und Aufsichtsratschef Stefan Schmittmann im Streit mit Cerberus um einen härteren Sanierungskurs gleichzeitig das Handtuch geworfen und die Bank damit in eine Führungskrise gestürzt. Die beiden Banken wollten sich zu dem Teilausstieg nicht äußern.
Immerhin hat sich der Kurs der Commerzbank-Aktie deutlich erholt. Dennoch dürfte Cerberus mit dem Paketverkauf Verluste hinnehmen. Zum Zeitpunkt des Einstiegs kosteten Deutsche-Bank-Aktien mehr als die 12,37 Euro, mit denen die Papiere am Montag aus dem Xetra-Handel gingen. Platziert wurden die 21 Millionen Aktien mit 12,06 Euro. Auch Commerzbank-Aktien, die mit 7,70 Euro schlossen, waren 2017 teilweise deutlich mehr wert. Die 25,3 Millionen Papiere von Cerberus wurden für je 7,50 Euro verkauft. Das sind Abschläge von jeweils rund drei Prozent.
rtr