Die Süddeutsche.de beklagte am vergangenen Freitag mit dem Titel "Wilde Verschwörungstheorien" die im Netz kursierenden Einschätzungen über den Tathergang des Absturzes von Flug MH17 und stellte fest: "Drei Wochen nach dem Absturz von Flug MH17 in der Ostukraine gibt es noch keine offiziellen Erkenntnisse über die Ursache. Also auch keine Antwort auf die wichtigste Frage: Wurde die Boeing abgeschossen, und wenn ja, von wem?" Aber:
Eben genau diese Süddeutsche.de hatte am 22. Juli getitelt "Russlands Schuld" und dann: "MH17 lässt keinen Platz mehr für taktische Spiele mit Moskau". Kurzum: Nachdem die Süddeutsche im Juli Russlands Täterschaft festgestellt und zu entsprechenden Konsequenzen aufgerufen hatte, stellte sie knapp drei Wochen fest, dass es keine offiziellen Erkenntnisse über die Absturzursache gibt und man nicht einmal wisse, ob die Maschine überhaupt geschweige denn von wem abgeschossen wurde. Da bleibt einem glatt die Spucke weg. Und die Süddeutsche steht mit dieser Art von Hetze, und anders kann man es nicht nennen, nun wirklich nicht alleine dar.
Die Ursache des Absturzes zu kennen, glaubt derweil die größte englischsprachige Zeitung Malaysias, die New Straits Times. Danach gehen Vertreter amerikanischer Geheimdienste - ganz im Gegensatz zu den offiziellen und unbewiesenen Behauptungen der US-Regierung - davon aus, dass MH17 von einem ukrainischen Jagdflugzeug abgeschossen wurde. Dass sich US-Geheimdienste gegen die Statements der eigenen Regierung wenden, haben wir zuletzt im Vorfeld des Irakkrieges gesehen, als das Oval Office von Beweisen der Geheimdienste für eine Verbindung zwischen dem irakischen Regime und Al Qaida fabulierte, FBI und CIA genau das aber in ihren Untersuchungen kurz zuvor klipp und klar widerlegt hatten.
Sollte sich der unter https://www.nst.com.my/node/20925 im Artikel der News Straits Times skizzierte Ablauf der Dinge bestätigen, hätten wir nach dem, was die Süddeutsche.de als Verschwörungstheorien bezeichnet, zwei Möglichkeiten: Entweder einen versuchten und gründlich missglückten "False flag"-Angriff mit der Absicht, einen Kriegsgrund gegen Russland zu konstruieren (Strickmuster Operation Northwoods) oder aber eine Verwechslung von MH17 und RA-96019, der Maschine des russischen Präsidenten. Beides hätte drastische Auswirkungen auf die gegenwärtige politische Gemengelage und damit auch auf die Aktienmärkte.
Dass die USA sehr genau wissen, was mit Flug MH17 vor sich gegangen ist und es nur angesichts der in Gang gesetzten anti-russischen Kriegsrhetorik nicht veröffentlichten, davon ist selbst der ehemalige US-Präsidentschaftskandidat Ron Paul überzeugt. Lesen Sie nach: https://www.voicesofliberty.com/audio/government-likely-hiding-truth-in-malaysia-airlines-flight-17-crash/
Auf Seite 2: FED-Vize: Konjunkturerholung enttäuschend
FED-Vize: Konjunkturerholung enttäuschend
Offiziell, das wissen wir, befinden sich die USA inmitten eines wunderschönen Aufschwungs, denken Sie nur an die netten BIP-Zahlen des zweiten Quartals. FED-Vizechef Stanley Fischer beklagte vorgestern allerdings die "immer noch nicht überwundene Krise" am amerikanischen Häusermarkt, die die Entwicklung der US-Wirtschaft bremse. Diese Einschätzung ist m. E in zweierlei Hinsicht überdenkenswert. Erstens: Nicht der schwache Häusermarkt ist für die Entwicklung der US-Wirtschaft verantwortlich, sondern geradewegs umgekehrt. Wenn der Immobilienmarkt trotz eines beispiellosen Abstiegs der Hypothekenzinsen nicht auf die Beine kommt, sollte sich die FED einmal die Entwicklung der Reallöhne, die Vermögensverteilung in den USA und die anhaltende Ausdünnung des Mittelstandes ansehen. Und zweitens: Die Formulierung "immer noch nicht überwundene Krise" ist beim besten Willen sehr euphemistisch, wie Sie in den beiden nachstehenden Charts erkennen.
Quelle: www.markt-daten.de
Sie sehen: Sie Anzahl der Hypothekenanträge ist auf einen neuen Tiefpunkt gefallen und verharrt schon seit Jahresbeginn unterhalb des Tiefs von 2008. Und das bedeutet, dass der US-Immobilienmarkt vor einem neuen Einbruch steht. Nicht mehr und nicht weniger.
Quelle: www.markt-daten.de
Misst man den höchst ernüchternden Niedergang der Hypothekennachfrage an der Entwicklung der Hypothekenzinsen, bekommt er noch einmal ein ganz anderes Gewicht. Seit Anfang 1985 haben sich die auf Immobilienkredite zu zahlenden Zinsen gedrittelt, vom Hoch aus 1982 aus berechnet, sind sie sogar um 78 Prozentpunkte gefallen. Wenn das und vor allem auch die berechtigte Aussicht auf bald anziehende Hypothekenzinsen die Häuslebauer nicht aus der Reserve locken kann, dann ist hier bald wieder "Land unter".
Auf Seite 3: Kleine Splitter
Kleine Splitter
Wie weh ein kleiner Splitter tun kann, weiß jeder, der sich ab und an einmal handwerklich betätigt und wie ich fast jeden Werkstoff mag. Für die Idee, dass sich die auf die Omnipotenz der Notenbanken setzenden Bullen heute auf dem Holzweg befinden könnten, nehmen die Indizien allerdings zu. Und Holzwege sind nun einmal nicht immer arm an Splittern. Einige davon:
Der gestrige ZEW-Konjunkturerwartungs-Index ist um veritable 18,5 Punkte auf jetzt nur noch plus 8,6 eingebrochen. Ebenso wie dem Ifo-Geschäftsklima-Index messe ich diesem Indikator zwar keine beachtenswerte Bedeutung zu. Aber: Wenn die Drahtzieher in den Unternehmen schlechtere Zeiten erwarten, werden sie "Vorsorge treffen", d. h. vorsichtiger werden mit Einkäufen von Rohstoffen oder Produktvorstufen, Einstellungen neuer Mitarbeiter etc.. Genau so kommen dann sich selbst erfüllende Prophezeiungen in Gang.
Japan hat heute früh seine Zahlen zur BIP-Entwicklung vorgelegt. Und mit einem aufs Jahr hochgerechneten Absturz um 6,8 Prozent im 2. Quartal so negativ abgeschnitten wie zuletzt nach der Tsunami-Katastrophe 2011. Vor der am 1. April in Kraft getretenen Anhebung der Mehrwertsteuersteuererhöhung haben die Konsumenten geplante Anschaffungen vorgezogen. Nun die Flaute.
Morgen stehen dann die Zahlen zum Wirtschaftswachstum des zweiten Quartals für Deutschland und die Eurozone an. Für Italien hatte sich die EZB mit ihrer Prognose ja bereits gründlich verrechnet. Achten Sie nun vor allem auf Frankreich!
Auf Seite 4: DAX: Echo der Vorwoche
DAX: Echo der Vorwoche
In der vergangenen Woche hatte ich Sie darauf vorbereitet, dass der DAX nun erst einmal eine Gegenbewegung nach oben vollziehen dürfte, um sich danach erneut in Richtung Süden zu wenden. Ob das mit dem Montags-Gewinn bereits "abgearbeitet" ist, ist unklar, aber auch nicht relevant. Warum, das zeigt der nächste Chart.
Quelle: www.private-profits.de
Mein Statement dazu bleibt unverändert: Geht der DAX auf Schlusskursbasis unter 9.000 aus dem Handel, werden wir auch die 8.000 sehen. Die Gewinne im DAX und MDAX in Höhe von 54,55 bzw. 36,09 Prozent haben wir in private-profits am Montagmorgen in trockene Tücher gelegt. Der Neueinstieg steht vor der Tür. Und wenn ich mir das sgn. geopolitische Umfeld ansehe, dürfte es sich dabei um etwas größer Konfektioniertes handeln.
Viel Erfolg und beste Grüße
Axel Retz
Axel Retz ist seit über 25 Jahren als Chefredakteur von Börsenmagazinen und Börsendiensten tätig und betreibt das Portal www.private-profits.de.