Doch kein Wechsel zu Microsoft! Nach großem Hin- und Her bleibt Sam Altman doch beim ChatGPT-Schöpfer OpenAI. Müssen sich Microsoft-Aktionäre nun auf Kursstürze einstellen?

Was für ein Hin- und Her in der KI-Welt: Erst am Freitag machten Schlagzeilen die Runde, dass Sam Altman, Gründer und CEO der ChatGPT-Mutter Open AI, als Chef der KI-Firma entlassen wurde. Das sorgte für Furore in der Tech-Welt und ließ auch den Kurs der Microsoft-Aktie kurzzeitig nach unten sacken. Denn OpenAI ist von Microsoft ein wichtiger Partner bei künstlicher Intelligenz, Microsoft setzt die Technologien des Unternehmens für bedeutsame KI-Anwendungen bei den eigenen Produkten ein.

Am Sonntag folgte dann die Nachricht, dass Sam Altman direkt zu Microsoft wechseln würde, um dort ein KI-Forschungsteam zu leiten. Das waren eigentlich gute Nachrichten für die Microsoft-Aktionäre, denn Microsoft-CEO Satya Nadella sicherte via X (ehemals Twitter) zu, dass die Partnerschaft mit OpenAI bestehen bleibe und wie „aufgeregt“ er sei, dass Sam Altman nun zu Microsoft geht. Doch am gestrigen Dienstag folgte die neue Nachricht: Sam Altman bleibt doch bei OpenAI als CEO. Auf was müssen sich Microsoft-Aktionäre also einstellen?

Sam Altman bleibt bei OpenAI und geht nicht zu Microsoft – das steckt dahinter

Gestern wurde bekannt, dass Sam Altman zu OpenAI als CEO zurückkehrt. Außerdem stimmte das Unternehmen teilweise einer Neubesetzung des Vorstandes zu. OpenAI hatte allen Grund, zurückzurudern: Laut einem von Reuters überprüften Brief hatten fast alle über 700 Mitarbeiter der Firma gedroht, zu kündigen, falls der Vorstand nicht zurücktritt und Altman wieder als CEO einsetzt.

Altman verkündete gestern sogleich auf X: „Ich liebe OpenAI, und alles, was ich in den letzten Tagen getan habe, diente dazu, dieses Team und seine Aufgabe zusammenzuhalten. Als ich mich am Sonnenabend entschied, MSFT beizutreten, war klar, dass dies der beste Weg für mich und das Team war. Mit dem neuen Vorstand und der Unterstützung von Satya freue ich mich darauf, zu OpenAI zurückzukehren und auf unserer starken Partnerschaft mit MSFT aufzubauen.“

Und auch Microsoft-CEO Satya Nadella kommentierte dazu direkt: „Wir freuen uns über die Veränderungen im OpenAI-Vorstand. Wir glauben, dass dies ein erster wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer stabileren, gut informierten und effektiven Führung ist. Sam, Greg und ich haben miteinander gesprochen und sind uns einig, dass sie zusammen mit dem OAI-Führungsteam eine Schlüsselrolle spielen müssen, um sicherzustellen, dass OAI weiterhin floriert und auf seiner Mission aufbaut. Wir freuen uns darauf, auf unsere starke Partnerschaft aufzubauen und unseren Kunden und Partnern den Wert dieser nächsten Generation von KI zu vermitteln.“

Das bedeutet das Sam Altman Wirr-Warr für die Microsoft-Aktie

Beide Aussagen klingen, als seien die Wogen intern geglättet. Keine Frage: Hinter den Kulissen ging es in den vergangenen Tagen bei beiden Firmen sicherlich turbulent zu und PR-technisch war das ganze Hin- und Her keine Meisterleistung. Es kann daher durchaus sein, dass Aktionäre die Microsoft-Aktie heute nochmal leicht abstrafen werden. 

Am Gesamtbild ändert dies jedoch nichts: Microsoft ist ein riesiger Technologie-Gigant mit breit diversifiziertem Geschäftsmodell, der beim Thema künstliche Intelligenz eine Schlüsselrolle spielt. Die Partnerschaft mit OpenAI eröffnet dem Konzern hervorragende, technologische Möglichkeiten. Wenn Microsoft bereit war, Sam Altman direkt im eigenen Konzern eine große Rolle anzubieten, sollte die Zusammenarbeit mit ihm als CEO von OpenAI in einer Partnerschaft ebenfalls weiter florieren. 

Das ganze Hin- und Her um Sam Altman hat die Microsoft-Aktie die vergangenen Tage sicherlich auf Trab gehalten. Aktionäre sollten sich dennoch aber keinen Kopf machen und an die langfristige KI-Vision des Tech-Giganten glauben. BÖRSE ONLINE empfiehlt also nicht, auf kurzfristige Kursstürze zu spekulieren oder die Aktie zu verkaufen, sondern positiv zu bleiben.

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