Sollten Anleger jetzt lieber schnell verkaufen? Der Chefstratege von JP Morgan warnt vor verfrühtem Optimismus. Das steckt dahinter
2023 ging es an den Börsen achterbahnmäßig zu. Während das erste halbe Jahr, getrieben durch eine Hoffnung auf eine Lockerung der Zinspolitik und den Hype um künstliche Intelligenz (KI), sogar relativ gut läuft, ging es das zweite halbe Jahr dann eher wieder bergab. Doch vergangene Woche gab es für Anleger wieder Grund zur Freude: So konnte der S&P 500 rund sechs Prozent zulegen, auch beim DAX ging es rund vier Prozent nach oben.
Grund dafür waren unter anderem der relativ gute Arbeitsmarktbericht von Oktober in den USA sowie die Notenbanksitzung, bei der die Fed ankündigte, den Leitzins unverändert zu lassen. Einige Anleger trieb das in den Optimismus und viele Hoffen auf eine Rallye zum Jahresende. Marko Kolanovic, Chefstratege für globale Märkte von JP Morgan, mahnt allerdings zur Vorsicht. Seiner Meinung nach wird diese kurze Rallye nämlich schon sehr bald vorbei sein.
Keine Rallye bis zum Jahresende – darum ist dieser JP Morgan Stratege pessimistisch
„Wir glauben, dass Aktien bald wieder zu einem unattraktiven Risikoverhältnis zurückkehren werden, da die Fed die Zinsen noch länger erhöhen wird, die Bewertungen hoch sind, die Gewinnerwartungen zu optimistisch bleiben, die Preissetzungsmacht nachlässt, die Gewinnmargen gefährdet sind und die Verlangsamung des Umsatzwachstums sich fortsetzen wird", so der JP Morgan Stratege Marko Kolanovic, wie „Business Insider“ berichtete.
Aktuell rechnen die Märkte damit, dass die Notenbanken die Zinsen bis zum Frühling erstmal konstant halten werden – dann wären sinkende Zinsen begrüßenswert. Doch laut Kolanovic kommt es vor allem auf den Grund der sinkenden Zinsen an. Wenn die Fed die Zinsen etwa senkt, weil die Inflation tatsächlich gesunken ist und auch noch die Wirtschaft gut läuft, wäre das ein gutes Zeichen für den Aktienmarkt. Doch sollte die amerikanische Notenbank die Zinsen senken, weil die Wirtschaft schwächelt, wäre das negativ.
„Da die Fed die Zinsen am kurzen Ende länger hoch halten wird, könnten die Märkte beginnen, einen politischen Fehler einzupreisen, was zu niedrigeren Renditen am langen Ende führen könnte, und das könnte letztendlich nicht hilfreich für Aktien sein, insbesondere wenn die Gewinnprognosen für 2024 nach unten korrigiert werden", so der Experte.
Allerdings gibt es auch gegensätzliche Stimmen. Der Chefstratege von Oppenheimer etwa ist vor allem für die nächsten zwei Monate besonders optimistisch und rechnet mit einem Aufschwung
Und auch Börsenlegende Ken Fisher ist eher optimistisch gestimmt und bereitet sich mit diesen Aktien bereits für den nächsten Bullenmarkt vor.
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