Chinesische Medien berichten, dass Firmengründer, Hauptaktionär und Milliardär Hui Ka Yan in der Gunst von Staatspräsident Xi Jinping nicht weit oben stünde. Das Unternehmen trägt mit all seinen Firmenkäufen und Immobilienprojekten eine Verschuldung von rund 120 Milliarden Dollar. Der Börsenwert beträgt ein Fünftel davon. Die Refinanzierung der Verbindlichkeiten wird für Evergrande immer schwerer. So musste das geplante Listing der Aktien an der Börse von Shenzhen verworfen werden. Der Börsengang hätte eigentlich eine Kapitalrückzahlung von rund 19 Milliarden Dollar ausgelöst. Das konnte Evergrande zwar teilweise aufschieben, aber aufgehoben sind die Zahlungen nicht. Und ab dem kommenden Jahr gelten für chinesische Immobilienentwickler neue Regeln, um übermäßige Verschuldung in diesem Sektor zu verhindern. Dann dürfen Schulden maximal 70 Prozent des Vermögens ausmachen. Die Nettoverschuldung sollte kleiner sein als das Eigenkapital und kurzfristige Schulden dürfen die Barreserven nicht übersteigen. Firmen, die wie Evergrande diese Kriterien nicht erfüllen, werden Probleme haben, sich auf den Fremdkapitalmärkten zu refinanzieren. So gesehen bleibt nur der Ausweg über eine massiv verwässernde Kapitalerhöhung. Die Alternative dazu wäre die Pleite.