Für die Wall Street signalisierten die US-Futures zur Eröffnung sinkende Kurse. Dabei dürfte auch in New York die Sorge um die chinesische Konjunktur die Anleger vergraulen. Die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft kühlt sich nach jüngsten Daten aus der Industrie weiter ab. Hinzu kommt, dass die USA - die weltweit größte Volkswirtschaft - zuletzt ebenfalls schwächer gewachsen war. Neben den schwindenden Spekulationen auf Förderkürzungen drückte dies auch auf die Ölpreise, denn beide Nationen haben einen sehr hohen Rohstoffhunger.
Die Verunsicherung über die weltweite Wirtschaftsentwicklung hatte dem Dax im Januar mit einem Abschlag von 8,8 Prozent den drittschlechtesten Jahresauftakt nach 2008 und 2009 in seiner Geschichte eingebrockt.
SARTORIUS NACH PROGNOSEANHEBUNG GEFRAGT
Zu den größten Verlierern am deutschen Aktienmarkt zählten unter anderem konjunkturabhängige Werte wie etwa die Autotitel. BMW und Volkswagen gaben jeweils mehr als zwei Prozent nach. Im MDax gehörten die Aktien des Stahlkonzerns Salzgitter mit einem Abschlag von fünf Prozent zu den schwächsten Werten. Mit Erleichterung reagierten die Anleger dagegen auf die umfangreichen Sanierungspläne des französischen Konkurrenten Vallourec, der wegen des Ölpreis-Verfalls seine Produktion in Europa drosseln und zahlreiche Stellen streichen will. Die Titel stiegen zeitweise um 20 Prozent.
Punkten konnte auch der deutsche Laborausrüster Sartorius, der nach einem kräftigen Gewinnanstieg im vergangenen Jahr seine mittelfristigen Renditeziele erhöht hat. Die Aktien kletterten im TecDax um bis zu 6,9 Prozent auf ein Rekordhoch von 253,20 Euro.
Gefragt waren auch die Aktien aus der Luftverkehrsbranche. Europas größer Billigflieger Ryanair zeigte sich nach einer Gewinnverdoppelung im Weihnachtsgeschäft für die Zukunft trotz fallender Ticketpreise zuversichtlich. Die Titel legten in Dublin um fünf Prozent auf 14,37 Euro zu. Lufthansa und Air-France-KLM folgten mit Kursgewinnen von je über zwei Prozent.
Lange Gesichter dagegen bei den Aktionären von Nokia und seinem Fusionspartner Alcatel in Helsinki und Paris: Den Anlegern reichte die Einigung im Patentstreit mit Samsung nicht : Beide verloren je rund elf Prozent.
Reuters