Ein Verlust in Höhe von umgerechnet fast neun Milliarden Euro beim das Geschäft dominierenden Vision Fund brockte Softbank im abgelaufenen Quartal einen Fehlbetrag von 397 Milliarden Yen (umgerechnet 3,03 Milliarden Euro) ein. Im Vorjahreszeitraum hatte noch ein Gewinn von etwa 4,8 Milliarden Euro in der Bilanz gestanden. "Wir sind nicht stolz", sagte Softbank-Chef Masayoshi Son über die Vision-Fund-Bilanz am Montag. Man befinde sich mitten in einem Schneesturm, betonte er.

Zum einen gab es von Juli bis September weniger Börsengänge und viele Technologieaktien, in die Softbank investiert ist, verloren an Wert. Allein die Anteilsscheine des größten Softbank-Investments - des chinesischen Technologieriesen Alibaba - wie auch des Fahrdienstvermittlers Didi und des Online-Händlers Coupang büßten im abgelaufenen Quartal rund ein Drittel an Wert ein. Die zunehmende Regulierung in der Volksrepublik setzt vor allem Technologiewerten zu.

Lichtblicke gibt es allerdings auch. Dazu gehören der indische Fahrdienstanbieter Ola wie auch die Logistikfirma Delhivery, die beide den Gang auf das Börsenparkett anpeilen. "Die Pipeline ist sehr robust", versicherte der Finanzchef des Vision Funds, Navneet Govil, im Gespräch mit Reuters und blickte dabei auch auf den bevorstehenden Spac-Börsengang des Uber-Konkurrenten Grab. Aktuell konzentriert sich Govil vor allem auf den zweiten Vision Fund, der erst kürzlich unter anderem Geld in das Berliner Solar-Startup Enpal, den Logistik-Dienstleister Forto und die E-Scooter-Firma Tier gesteckt hat.

Softbank startet nun ein weiteres Aktienrückkaufprogramm und will fast 15 Prozent der eigenen Papiere zurückkaufen und dafür rund 7,6 Milliarden Euro ausgeben. Im zweiten Geschäftsquartal zu Ende September waren die Japaner auch zum größten Einzelaktionär beim Bonner Dax-Konzern Deutsche Telekom hinter dem Bund aufgestiegen. Softbank will künftig enger mit der Telekom zusammenarbeiten.

rtr