Jüngste Daten aus China, der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, stimmen halbwegs hoffnungsfroh: Einzelhändler im Reich der Mitte setzten im Oktober 4,9 Prozent mehr um als vor einem Jahr, die Industrieproduktion legte um 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Beide Werte fielen damit besser aus als erwartet, obwohl wegen neuer Covid-19-Ausbrüche vereinzelte Beschränkungen verhängt wurden, Lieferketten weiterhin angespannt sind und die Energieversorgung teilweise schwierig ist. Der Immobilienmarkt, der Schätzungen zufolge rund ein Viertel zu Chinas Wirtschaftsleistung beiträgt, steht jedoch nach wie vor unter Druck. Die Preise für Eigenheime sanken erneut. Zudem ging die Zahl der Baubeginne zurück, ebenso die Investitionen von Immobilienentwicklern in neue Projekte. Peking hat strenge Regeln verhängt, um die hohe Verschuldung der überhitzten Immobilienbranche einzudämmen, weshalb einige große Konzerne in eine Liquiditätskrise geraten sind.
Japans Wirtschaft, weltweit die Nummer 3 nach den USA und China, ist indes nach zwei Quartalen mit Zuwächsen im Rückwärtsgang. Im dritten Quartal sank das Bruttoinlandsprodukt gegenüber dem Vorquartal um 0,8 Prozent und damit stärker als erwartet. Gegenüber dem Vorjahresquartal legte das BIP allerdings um 1,4 Prozent zu. Auch in Japan hatten Lieferprobleme sowie eine heftige Covid-19-Welle mitsamt Ausgangsbeschränkungen ihre Spuren hinterlassen. So litt die wichtige Autoindustrie besonders unter dem Halbleitermangel, während der private Konsum um 1,1 Prozent sank. Er steht für rund die Hälfte der Wirtschaftsleistung. Die Regierung bereitet nun neue Maßnahmen vor, um die Konjunktur anzuschieben. Sie sollen Medienberichten zufolge ein Volumen von rund 350 Milliarden Dollar haben und unter anderem Gehaltserhöhungen für Krankenschwestern sowie Einmalzahlungen für Kinder unter 18 und Studenten umfassen.