Die Ausfuhren seien im Januar um 10,6 Prozent auf 207 Milliarden Dollar (152 Mrd Euro) gestiegen, teilte die Zollverwaltung am Mittwoch in Peking mit. Ökonomen hatten lediglich mit einem minimalen Wachstum gerechnet. Die Zahlen dämpfen Sorgen vor einem stärkeren Abschwung.

    Die chinesischen Importe zogen um zehn Prozent auf 175 Milliarden Dollar (128 Mrd Euro) an. Der Überschuss in der Handelsbilanz kletterte um 14 Prozent auf 32 Milliarden Dollar (23 Mrd Euro) - das ist der höchste Januar-Wert seit 2009. Die Zahlen fielen damit insgesamt besser als erwartet aus.

    "Wie immer bei chinesischen Handelszahlen gibt es allerdings Fragen nach der Belastbarkeit der Daten", gab Ökonom Robert Wood von der Berenberg Bank zu bedenken. Eine Verzerrung durch das in diesem Jahr vom Februar auf den Januar gefallene chinesische Neujahrsfest sei nicht auszuschließen. "Dennoch kann man von einer grundsätzlichen Stärke ausgehen."

    "Die Daten zeigen, dass die wirtschaftliche Abschwächung in China nicht so schlimm wie befürchtet ist", sagte auch Analyst Dariusz Kowalczyk von der Großbank Credit Agricole. Die Angst vor einer harten Landung nach Jahren des kreditgetriebenen Booms hatte zuletzt zugenommen. Umfragen unter Einkaufsmanagern signalisierten im Januar nur noch leichtes Wachstum in der Industrie.

    Ein Abbremsen der Konjunktur ist in China politisch geduldet. Die Führung in Peking strebt strukturelle Reformen an und nimmt hierfür auch geringere Wachstumsraten in Kauf. Die Regierung will Überkapazitäten in der Industrie abbauen, die lockeren Kreditvergabestandards zügeln und die Binnennachfrage stützen.

dpa-AFX