Die Erlöse stagnierten von April bis Juni bei knapp 205,6 Milliarden Yuan (umgerechnet 29,9 Milliarden Euro), wie das Onlinehändler am Donnerstag mitteilte. Analysten hatten mit einem Rückgang der Erlöse gerechnet. Die an der Wall Street notierte Aktie legte vorbörslich fünf Prozent zu.
Es ist das erste Mal seit der Firmengründung, dass Alibaba nicht wächst. Normalerweise wartet der von Jack Ma gegründete Konzerne mit zweistelligen Wachstumszahlen auf. Allerdings haben die Corona-Lockdowns in Großstädten wie Shanghai mit wochenlangen Ausgangssperren im April und Mai Auslieferungen fast unmöglich gemacht und damit die Abläufe bei Alibaba gestört.
Zudem haben die Aufsichtsbehörden in China begonnen, im Umgang mit den Technologieriesen des Landes die Daumenschrauben anzuziehen. Damit legten sie ihre bis dato geltende "Laissez-Faire"-Haltung komplett ab und stoppten Ende 2020 unter anderem die 37 Milliarden Dollar schwere Neuemission von Alibabas Fintech-Tochter Ant. Die schärfere Regulierung, die mit einem geringeren Wirtschaftswachstum der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft einhergeht, schwächt Alibaba, aber auch Konkurrenten wie Pinduoduo und den Tiktok-Eigner ByteDance zusätzlich. Der Gewinn von Alibaba brach im abgelaufenen Quartal um die Hälfte auf 3,3 Milliarden Euro ein.
Insidern zufolge soll Ant inzwischen einen neuen Anlauf in Richtung Börsengang nehmen.
rtr