In den USA ist Goldman Sachs Asset Management (GSAM) bereits seit 2015 im ETF-Geschäft aktiv. Hierzulande sind sie erst im Herbst 2019 gestartet. Der Goldman Sachs Access China Government Bond UCITS ETF ist ihr zweiter Indexfonds an der Frankfurter Börse. Der neue ETF investiert über das im Juli 2017 gestartete neue Marktzugangssystem Bond Connect in Renminbi-Bonds. Damit erhielten internationale Anleger erstmals die Möglichkeit, einfach in China-Bonds zu investieren. Dass dies keine Randnotiz ist, zeigt die schiere Größe des Marktes. Der chinesische Rentenmarkt ist mit rund neun Billionen US-Dollar der drittgrößte der Welt - nach den USA und Japan. Zudem sind seit dem 1. April 2019 chinesische Staatsanleihen im Bloomberg Barclays Global Aggregate Index enthalten. Sie werden schrittweise bis zu einer Gewichtung von sechs Prozent über einen Zeitraum von 20 Monaten in den wichtigen globalen Anleiheindex aufgenommen. Dank der Aufnahme von Onshore-Bonds in die großen globalen Rentenindizes dürften laut Schätzungen rund 295 Milliarden US-Dollar in den Markt fließen. Und die Hälfte des Marktes ist noch gar nicht in diesen Indizes vertreten. Auch JP Morgan wird ab Februar 2020 chinesische Anleihen in seine Emerging-Markets-Indizes aufnehmen. Es wird erwartet, dass auch FTSE Russell ähnliche Maßnahmen ergreifen wird.
Die Aufnahme in die Indizes wird dazu führen dass aktive und passive Fonds massiv in China-Anleihen investieren müssen. Im Zuge der Marktliberalisierung investieren ausländische Anleger insgesamt zwar immer häufiger, haben mit drei Prozent Marktanteil allerdings noch erhebliches Nachholpotenzial. Dies werden sie auch nutzen, denn chinesische Anleihen bieten vergleichsweise hohe Renditen. Bei etwa 3,3 Prozent liegt die Verzinsung der Anleihen derzeit.
Fazit: Wer längerfristig in Renten investieren möchte, kommt an China-Anleihen nicht vorbei. Sie sind solide, renditestark und zudem profitiert man von den Aufwertungschancen des Renminbi.