Das Bruttoinlandsprodukt wuchs von Januar bis März nur noch um 1,1 Prozent im Vergleich zum vorangegangenen Vierteljahr, wie das Statistikamt am Montag in Peking mitteilte. Ökonomen hatten mit 1,5 Prozent gerechnet, nachdem im Vorquartal noch dieser Wert erreicht worden war. Die Behörde korrigierte zudem die Wachstumsraten von drei der vier Quartalsergebnisse von 2015 nach unten.
"Diese Wachstumsrate zeigt sehr klar, dass sich die chinesische Konjunktur weiterhin Abwärtsrisiken ausgesetzt sieht", sagte Commerzbank-Analyst Zhou Hao. Erst am Freitag hatten die Statistiker bekanntgegeben, dass die nach den USA zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt im ersten Quartal um 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gewachsen ist. "Als Ökonomen schauen wir aber eher auf den um saisonale Schwankungen bereinigten Quartalsvergleich, da er die zugrundeliegende Wachstumsdynamik besser aufdeckt", sagte Zhou.
Die kommunistische Regierung in Peking peilt für 2016 ein Wachstum des Bruttoinlandsproduktes zwischen 6,5 und 7,0 Prozent an. 2015 hatte die Wirtschaft noch um 6,9 Prozent zugelegt - so langsam wie seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr. Die Regierung will mit staatlichen Investitionen, einer Steuerreform und einer lockeren Geldpolitik für Impulse sorgen.
Reuters