Vor etwa sechs Monaten kaufte Investoren-Legende Warren Buffett für schlappe 4,1 Milliarden Dollar TSMC-Aktien in seine Beteiligungs-Holding Berkshire Hathaway. Nun hat der weltweit drittgrößte Chip-Hersteller Taiwan Semiconductor Manufacturing Company starke Quartalszahlen vorgelegt. Hat TSMC das Tal der Tränen hinter sich?
Die hohe Nachfrage nach hoch entwickelten Chips hat den Gewinn des taiwanischen Halbleiter-Konzerns Taiwan Semiconductor Manufacturing Company, Limited (TSMC) im vierten Quartal angetrieben.
Gewinn über den Erwartungen
Der Nettogewinn des wichtigen Apple-Zulieferers kletterte von Oktober bis Dezember um 78 Prozent auf 295,9 Milliarden Taiwan-Dollar (rund neun Milliarden Euro), gab das Unternehmen am Donnerstag bekannt. Damit liegt der Gewinn über den Analysten-Schätzungen, die laut Reuters mit rund 289 Taiwan-Dollar gerechnet hatten.
Der Umsatz legte im vierten Quartal um knapp 27 Prozent auf 19,93 Milliarden Dollar zu und lag damit innerhalb der vom Unternehmen prognostizierten Spanne von 19,9 bis 20,7 Milliarden Dollar – wenn auch am unteren Rand.
Analysten begründen die Stärke von TSMC darin, dass die Firma den Markt für einige sehr hoch entwickelte Chips dominiert und diese weiter gefragt sind. Andere Produzenten, die sich auf eher billigere Standardchips konzentrieren, bekommen den Abschwung in der Branche stärker zu spüren.
TSMC-Aktie setzt Bodenbildung fort
Die TSMC ist nach Intel und Samsung der weltweit drittgrößte Halbleiter-Hersteller und gleichzeitig der weltweit größte unabhängige Auftragsfertiger für fabriklose Unternehmen wie Apple und AMD, den Mobilfunkchip-Spezialisten Qualcomm oder Nvidia.
Die TSMC-Aktien gehörten 2022 mit einem Abschlag von 27 Prozent zu den größeren Verlierern an der Börse, seit Beginn diesen Jahres haben sie jedoch 8,5 Prozent gewonnen. Am Donnerstag verbesserten sich die TSMC-Aktien vor US-Börsenstart gegenüber Wall-Street-Schluss um fast drei Prozent auf 84,20 Dollar.
Die langfristig orientierte Beteiligungs-Holding von Star-Investor Warren Buffett, Berkshire Hathaway, hatte sich ungeachtet zunehmender Spannungen zwischen China und Taiwan im dritten Quartal mit 4,1 Milliarden Dollar an dem taiwanesischen Chip-Riesen beteiligt. Nachdem das im November bekannt wurde, zog die TSMC-Aktie bereits deutlich an. Nun steht der Wert vor der charttechnischen Hürde in Form der 200-Tage-Linie.
BÖRSE ONLINE hält den Chip-Wert für kaufenswert und hatte das zuletzt vor vier Wochen beim Kurs von 78 Euro (heute etwa 77 Euro) vermeldet. Der Zwist mit China, die Taiwan als abtrünnige Provinz des Reichs der Mitte betrachten, schwebt allerdings als kleines Damokles-Schwert über der Aktie.
Übrigens: Die TSMC-Aktie befindet sich auch im BÖRSE ONLINE Chip Power Index. Neben dem Taiwan-Konzern befinden sich auch Intel und Infineon sowie noch 12 weitere Unternehmen im Index. Mit einem Indexzertifikat – etwa das mit der WKN DA0ABM – können Anleger breit gestreut in die Chip-Branche investieren.
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