Wie die drittgrößte US-Bank am Montag mitteilte, kletterte der Konzerngewinn von Januar bis März 2014 im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent auf 4,15 Milliarden Dollar. Damit wurden die Schätzungen der Analysten deutlich übertroffen. An der Börse waren zuletzt Sorgen aufgekommen, weil der US-Branchenprimus JP Morgan einen deutlichen Gewinnrückgang hinnehmen musste und dabei auch die Markterwartungen verfehlte. Dies hatte zu Befürchtungen geführt, der Jahresauftakt könnte auch bei anderen Banken schlechter als üblich gelaufen sein.

Die Citi profitierte nun aber vor allem davon, dass der Verlust auf die Altlasten der Bank viel geringer ausfiel. Im Anleihenhandel lief es dagegen - wie schon bei JP Morgan - nicht rund. Das ist kein guter Vorbote für die Deutsche Bank, die hier zu den Platzhirschen gehört.

Das Ergebnis der Citigroup sorgte für Erleichterung an den Börsen. Die Wall Street eröffnete am Montag mit Zuwächsen. Citi-Aktien verteuerten sich um mehr als vier Prozent auf 47,58 Dollar. Für Bankchef Mike Corbat ist diese positive Reaktion wichtig. Denn die US-Notenbank Fed hatte dem Institut zuletzt eine höhere Dividende sowie einen 6,4 Milliarden Dollar schweren Aktienrückkauf untersagt. Daraufhin waren die Aktien eingebrochen. Der seit Herbst 2012 amtierende Corbat hat viele Anleger noch nicht überzeugt, dass die Bank wie erhofft profitabler werden und ein besseres Verhältnis zu den Aufsichtsbehörden entwickeln kann.

SCHWACHER ANLEIHENHANDEL

Im Kapitalmarktgeschäft mit festverzinslichen Wertpapieren fielen die Citi-Einnahmen um 18 Prozent auf 3,85 Milliarden Dollar. Bei JP Morgan hatte es sogar ein Minus von 21 Prozent gegeben. Normalerweise ist das erste Quartal für Investmentbanken im Jahresverlauf das stärkste, weil besonders viele Anleihen emittiert werden und Fonds viel Geld ihrer Kunden in Aktien stecken. Doch dieses Jahr läuft anders: Viele Anleihe-Investoren halten sich zurück, weil sie unsicher sind über den weiteren Kurs der US-Notenbank Fed, die den Markt lange Zeit mit Käufen gestützt und die Zinsen auf einem Rekordtief gehalten hat.

Diese Woche legen noch die Bank of America und die führende Investmentbank Goldman Sachs ihre Bilanzen vor. Die Deutsche Bank folgt Ende des Monats.

Auf das Citi-Portfolio mit problembehafteten Vermögenswerten, die noch auf die Finanzkrise von 2008 zurückgehen, entstand nur noch ein Verlust von 292 Millionen Dollar. Im Jahr zuvor waren es noch 798 Millionen Dollar. Im Kerngeschäft gingen aber sowohl die Einnahmen als auch der Gewinn zurück, weil neben dem Anleihenhandel auch das Geschäft mit Hauskrediten schwächelte. Außerdem fielen höhere Kosten für Rechtsstreitigkeiten an. Die Bank überprüft bei seiner Tochter in Mexiko einen Betrugsfall.

Offenbar steht die Citigroup auch weiter auf der Kostenbremse. Nach Informationen des "Wall Street Journal" fallen im Kapitalmarktgeschäft weitere 200 bis 300 Arbeitsplätze weg. Weltweit haben die Banken als Reaktion auf die Finanzkrise und die deswegen schärfere Regulierung mehrere Hunderttausend Jobs gestrichen.

Reuters